Mein Werk, aus einer spielerischen Grundstimmung heraus entstanden, gibt viele meiner Seelenzustände wieder, sonnige Seiten, Wolkiges, auch Sturm, und Drang zum Leben, - bis in den Tod. Variationen haben mich immer fasziniert, hunderte von Landschaften hab ich gemalt, rauschhaft angetrieben von meiner oft wahrlich ausufernden und überbordenden Phantasie, die vielleicht nur zu einem hunderttausendstel in Worten, Zeichnungen, Ölbildern und anderem von mir materialisiert wurde.
Denn eigentlich bin ich in meinen Gedanken Filmregisseur, oft höre ich Symphonien, zum Beispiel Tschaikowskis sechste, und während mich die Musik erreicht, verwandelt sich alles in Kino, großes Kino, so wie es sich zum Beispiel in "Pelle der Eroberer" von Bille August verwirklicht hat, nur ohne Sprache.
Natürlich ist und wird es mir unmöglich sein, auch nur EINE Sekunde dieser fliehenden und sich verklärenden Bilder in ihren Transformationen, Verdichtungen und Entladungen einzufangen und sie ans Licht der Welt zu führen. Ich kann es nämlich nicht. Vielleicht will ich es auch gar nicht, denn sich sozusagen wie in Trance seinen eigenen Filmen in ungekürzter Fassung hinzugeben, hat eine unvorstellbaren Reiz und kann sich zu einer Droge entwickeln. Und wenn man nicht aufpaßt wird man Autist, was für meine Psyche eine legitime Alternative darstellt, um dem Horror dieser Welt zu entkommen. Flucht. Ja, und absolut. Ich bekenne mich dazu ohne die geringste Einschränkung.
Alles, was von den unerträglichen Wirklichkeiten ablenkt, ist erlaubt, solange es niemand anderen beeinträchtigt. Mein Form- und Schöpfungswille ist zwar ziemlich groß, jedoch der Wunsch in meinen imaginären Bilderwelten, sozusagen als mein eigener Konsument spazierenzugehen, ist auf jeden Fall 1000 mal stärker. Um nicht gänzlich "abzudriften", versuch ich sozusagen multitaskisch gleichzeitig, während ich mir, wie zum Beispiel gerade jetzt, mit großer Aufmerksamkeit ein Adagio injiziere, in einem ungesehenen Film mitspiele, diesen Text zu verfassen, der in seiner Produktionsart mehr eine automaische Niederschrift denn ein Konstrukt irgendwelcher Überlegungen ist.
So gelingt es mir gelegentlich, wenigstens kleine Teile meiner universumhaften Klang-Welt-Bilder in Wort-Bild-Skizzen zu verwandeln, die mich in ihrer Bruchstückhaftigkeit doch immer wieder an die zumindest atmosphärische Ganzheit meiner vergangenen Erlebniswelten erinnern und mich zu neuen Spaziergängen inspirieren.