About Hugo Heikenwaelder

Mein Gesamt-Werk umfaßt :
ca.300 Gemälde / Paintings
ca.200 Aquarelle / Watercolours
ca.1000 Zeichnungen / Drawings
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KONTAKT
Hugo Heikenwaelder
Tel.: +43 676 433 44 33
Email : heikenwaelder@aon.at
Ein kleiner Teil meines WERKES ist in diesem BLOG zu sehen.
Danke für Ihr Interesse und Ihren Besuch.

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TESS

Meine liebe Freundin !

Ja, ich war gestern gut drauf, - und die große Zeichnerei macht mir derzeit wirklich Spass.

Wenn ich noch etwas mehr Geduld hätte, könnte ich das alles noch viel besser machen, aber Du kennst das ja : nach ein paar Stunden will man ein Ergebnis haben und nicht noch tagelang weiterdoktern.

Ein kluger Künstler schrieb einmal : „Es ist der EKEL, der ein Kunstwerk beendet!“ – Irgendwann hat man genug und läßt es, wie es ist. Manchmal ist es auch gut so, es behält dadurch oft seine Frische und Spontaneität, - und wird nicht zu Tode gemalt.

Ich erinnere mich an eine große Ausstellung im Kunsthistorischen in Wien von Caspar David Friedrich : Ich ging mit wirklich großen Erwartungen hin und kam völlig desillusioniert wieder heraus ! Alles völlig totgemalt, perfekt, aber in der originalen Nahsicht völlig leblos und gekünstelt. Definitiv KEIN Rembrandt, - der Gottvater der Malerei.

Übrigens ist mir etwas UNFASSBARES passiert : Du kennst ja mein Bild „TESS“, inspiriert von Thomas Hardys Roman „Tess von d’Urbervilles“ und dem gleichnamigen Film von Roman Polansky. Das Bild findest Du hier.

Also meine „TESS“, eines meiner wirklichen Lieblingsbilder, malte und verkaufte ich 1992 an einen gewissen Dr.H., seines Zeichens Orthopäde, um sage und schreibe von damals 54.000 ATS, was damals SEHR viel Geld war : Mein großes 90m² Atelier in Wien kostete an monatlicher Miete damals 3.200 ATS, nur damit Du eine Vorstellung von den damaligen Größenverhältnissen hast. 

Aber weiter im Text,- also ich verkaufte dieses Bild zu meinem damaligen Höchstpreis, - Dr.H., der Arzt, war völlig verrückt danach, und zuckte wahrlich aus vor Entzücken.

Nun, am letzten Sonntag vormittag, vor 3 Tagen, so gegen 10 Uhr, läutet plötzlich mein Telefon und ein mir Unbekannter ruft an und sagt mir Folgendes : „Hallo, Herr Heikenwälder, ich bin ein Sammler Ihrer Werke, und ich habe auf einem Flohmarkt in Linz gerade um 400 € Ihr Bild „TESS“ gekauft ! Es ist in perfektem Zustand, hinten verschraubt, wie viele Ihrer Bilder, und auch der Rahmen ist völlig unbeschädigt. Ich kann mein Glück gar nicht fassen !“

Dann sprach ich noch etwas mit diesem Herrn S., wie er heißt, über die anderen Bilder, die er von mir hat, etc.

Ich war natürlich durch diesen Anruf völlig überrascht und irritiert, und konnte es nicht lassen, wie Du sicher verstehen kannst, und habe also gleich danach meinen ehemaligen Kurzzeit-Freund Dr.H. angerufen, weil ich ja auch nicht wußte, ob er nicht vielleicht gar gestorben ist. Aber nein, er war bester Gesundheit und ich frug ihn, wie es möglich sei, dass meine „TESS“ am Flohmarkt gelandet sei. Er erzählte mir dann etwas von der Trennung von seiner Frau, einer neuen Wohnung, und dass weder seine Frau noch seine Kinder mit dem „Bild“ etwas anfangen konnten, und dass ein Altwaren-Händler gekommen sei und ihm gesagt habe, das Bild sei völlig wertlos, aber er nähme den ganzen „Krempel“ mit und gut sei’s. Und er, „der H.“, wie man ihn nennt, sei natürlich enttäuscht, weil sich der Bildkauf nicht rentiert und seine preislichen Erwartungen nicht erfüllt habe. Punkt und Tschüss.

Na BUMM !

Ich war im ersten Moment natürlich völlig erschlagen über soviel Unsinn und Inkompetenz, - aber es war wie es war, und ich saß erstmal da und verstand die Welt nicht mehr.

Und da ich meine „TESS“ natürlich heiß liebe und sie eigentlich gerne wieder hätte, rief ich also Herrn S. an und sagte ihm : „Herr S., also meine „TESS“ finde ich wunderschön und ich hätte sie gerne zurück und ob er mir einen Preis nennen könnte, zu dem ich das Werk zurückkaufen könnte“.

Darauf sagte er gleich mal : „Naja, billig wird das nicht !“, worauf ich sagte : „Vielleicht das DOPPELTE, was Sie gezahlt haben, - also 800 € ?“

Worauf ich als Antwort bekam : „Nicht amal dran denken ! – Sagen Sie mir Ihr maximales Angebot.“

Spontan erwiderte ich dann : „Okay, - 5.000 €, das ist mein oberstes Limit !“

Und weißt Du, was er mir daraufhin antwortete ?

Er sagte wortwörtlich : „Unter 25.000 € fang ich gar nicht an darüber nachzudenken !“

Dann schwafelte er noch weiter und sagte in etwa, meine Bilder seien so toll und total außergewöhnlich, sie würden eines Tages sehr viel wert sein, und er werde alles seiner Tochter übergeben bevor er stürbe, und so weiter und so fort . . .

Ich war natürlich völlig erschlagen und hab mich dann schnell verabschiedet und aufgelegt.

Und ich bin auch heute noch völlig fertig.

Das kannst Du nicht erfinden . . .

Anyway, ich wollte Dir nur die ganze Geschichte erzählen, diese bizarren Mißverhältnisse, diese Ignoranz und Inkompetenz von Dr.H. und seinem Altwarenhändler, und von mir völlig unbekannten Leuten, die offensichtlich langsam auf mein Werk aufmerksam werden, und dieser unfassbaren Kluft, die zwischen diesen beiden Perspektiven liegt.

Also, meine liebe Freundin, Du siehst, die Welt ist unberechenbar und hat immer wieder ganz unglaubliche Stories auf Lager.

Ich erinnere mich auch an die frühen 90er Jahre, - ich hatte damals eine sehr attraktive rothaarige Geliebte, mit großen Brüsten, wahrlich ein echtes Weib, die eine echte malerische Begabung war, und sehr, sehr viel von mir lernte. Und tatsächlich malte sie ein tolles Tryptichon mit einem großen Mittelteil, Thema „ideale italienische Welt-Landschaft mit Figuren“, etwa 1,20 m breit, 1 m hoch, mit 2 schmalen Seitenteilen, das wir auf einer Kunstmesse in Linz präsentierten und für 50.000 ATS anboten. Die Vernissage mit ca. 35 Galerien war exzellent besucht und es gab im Laufe des Abends mehrere Anfragen und, BUMM, gegen Ende der Vernissage eine fixe Reservierung für das Tryptichon und Anzahlung von 5000 ATS, Rest am nächsten Tag, Samstag, in bar.

Wir waren natürlich alle in Hochstimmung, - A.,meine Malerin, hatte ihr Tryptichon verkauft und auch ich hatte am selben Abend ebenfalls noch 2 Bilder verkauft bzw. reserviert.

Am nächsten Tag, am Samstag passierten dann 2 völlig unterschiedliche Dinge :

Erstens kam die Käuferin des Tryptichons und brachte die restlichen 45.000 ATS. Wir baten sie, das 3-fach-Werk noch 1 Woche hängen zu lassen, weil wir natürlich dieses Riesen-Werk nicht adäquat durch etwas Anderes ersetzen konnten, was die Käuferin gerne erlaubte, und wir ihr sagten, sie könne das Werk am Sonntag darauf, um 18 Uhr abholen, wenn wir die Ausstellung beenden.

Das Tryptichon hing also gekennzeichnet mit einem roten Punkt in der Kunstmesse und wir saßen dort auf unseren Sesseln, fesch gekleidet, bester Laune und einer Flasche Sekt für uns oder etwaige weitere Interessenten. Kurz nach 10 Uhr vormittags kam dann ein sehr nobles Ehepaar, - und sie waren wie vom Blitz getroffen. Sie erzählten, sie hätten gestern Abend das Tryptichon gesehen, hätten dann die ganze Nacht diskutiert, hätten dann das Bargeld besorgt und seien jetzt eigentlich da, um das Werk von A. zu kaufen und gleich mitzunehmen ! Aber das DING war bereits verkauft ! Sie konnten es nicht fassen. Entäuscht zogen sie von dannen, - wir haben sie nie wieder gesehen. 

Tja, so ist das manchmal im Leben. Dumm gelaufen.

Die Geschichte ging aber noch weiter und wir kommen zu zweitens : Am nächsten Tag, am Sonntag, kam ein Mann zu unserem Messestand, sah sich das Tryptichon an, sah den roten Punkt, fragte, ob das Bild tatsächlich verkauft sei, und ob er den Preis erfahren könnte. Ich sagte, selbstverständlich, das Werk sei gleich am ersten Abend für 50.000 ATS verkauft worden und warte nur noch auf die Abholung. Darauf wandte er sich in einem Flüsterton an mich und sagte leise : „I sog Ihna wos : Ned 5 Schilling gabert I für so a Kitsch-Büd ! Ned 5 Schilling !“ – Exakt so war es, ich erinnere mich daran, als ob es gestern gewesen wäre. Nicht 5 Schilling !

Und was ist nun die Conclusio aus dieser Geschichte ?
Die Wahrheit ist : Ich weiß es nicht.

Keine Ahnung wie sich alles weiter entwickelt.

Noch vor ein paar Jahren war ich eher positiv, - inzwischen, bei der derzeitigen politischen Entwicklung, sehe ich eher schwarz. DEINE Einschätzung dazu würde mich natürlich auch interessieren . . .

Meine liebe Freundin, ich schreib Dir hier alles auf, so wirklichkeitsnah wie möglich, damit Du Dich auskennst, Teil hast an meinen Erlebnissen, meine Gedanken, Befürchtungen und Hoffnungen.

Was ich glaube ist, dass niemand meine Bilder einfach WEGSCHMEISSEN wird, also auf den MÜLL, (aber man weiß ja nie : Auch von Toulouse-Lautrec sind 87 Werke unwiederbringlich auf der Deponie gelandet !), aber im Normalfall gibt es im Laufe der Jahrzehnte einen Selektionsprozess, bei dem ich hoffe, dass er auf lange Sicht positiv für mein Gesamt-Werk ausgehen wird, denn, wie die Geschichte zeigt, gibt es „in the long run“ nur 2 Wege : Entweder ins Museum oder in die Entrümpelung (physische Vernichtung).

Natürlich hofft man als CREATOR auf Ersteres, aber was weiß man schon, - Maos KULTURREVOLUTION hat auch Milliarden-Werte vernichtet, teuerstes chinesisches Porzellan wurde tausendfach ZERSCHLAGEN, einfach so, weil politisch unerwünscht, für destruktiv, kapitalistisch und wertlos erklärt. Und wenn ich Klaus Schwab, Soros und Andere schwafeln höre vom „great Reset“ und „Sie werden NICHTS besitzen, aber glücklich sein !“, dann weiß ich nicht, ob mein Werk nicht eines Tages doch auch zur Gänze der politischen Säuberung zum Opfer fallen und untergehen wird.

Es sei wie es sei ! Wir wissen es nicht . . .

Wir werden es hoffentlich nicht mehr erleben, und ob wir im Jenseits dann davon etwas mitkriegen werden, - das wage ich doch schwer zu bezweifeln . . .

In diesem Sinne, meine liebe Weggefährtin, habe ich Dich auf den neuesten Stand der Dinge gebracht, und wäre dankbar über Deine Nachdenklichkeiten, die Dir in Bezug auf meine Ausführungen so durch den Kopf gehen – Dein ewiger Freund - Hugo von Kritzelflink

A day in the life of a fool

"Der Geigenspieler" - Öl auf Kupfer - 1991

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Heute, ein etwas diesiger, leicht windiger Juni-Tag im Jahre 2022, um 9 Uhr früh in Baden : Meine liebe Silvia werkelt in der Küche an unserem eher üppigen Frühstück, während sie den ABBA-Song "The winner takes it all" (zu deutsch : "Der Wiener nimmt wirklich alles !") mit ihrer herrlichen Sopranstimme mitsingt (fehlerfrei), der gerade im Radio läuft. Ja, denke ich mir, es lohnt sich doch zu leben, um solch intime Momente spontanen Glücks und sorgloser Unbeschwertheit zu erleben. Dann die schwere Entscheidung : Frühstück drinnen, - oder doch draußen auf dem noch leicht feuchten Balkon, den vergangene Nacht ein blitz-und-donner-reiches Unwetter heimgesucht hat. Die Antwort geben wieder einmal unsere 3 Kater, die schon ungeduldig auf die Pölster unseres Balkon-Mobiliars warten, um sich darauf einen gemütlichen Vormittag zu machen.
Also Balkon : Während meine Holde das vollbeladene Tablett rausschleppt, mit Semmerln, Butter, Speck und Frühstücks-Eiern, erweitert durch Avocado, Ananas, Müsli und Tee, gefolgt von Striezel und Kaffee, hole ich zu meiner Morgen-Erzählung aus, denn ich bin für die morgendliche Unterhaltung zuständig, während Silvia schweigend den korrekten Ablauf unseres Frühstück-Rituals organisiert.
Ich beginne also meine Erzählung, wie immer nach einer wahren Begebenheit, die meiner Lebens-Richtung einen wichtigen Schwenk gegeben hat :
Vor 30 Jahren, als ich noch als Junggeselle und vielbeschäftigter Maler im 7. Wiener Gemeindebezirk wohnte und öfters mit dem 49er in die City fuhr, gewahrte ich vom Straßenbahn-Fenster aus ein Schild von einem Maler-Atelier und entschloß mich, bei der nächsten Station auszusteigen, und mir dieses aus der Nähe anzusehen. Kurz entschlossen trat ich ein und traf auf einen Maler an der Staffelei, der an einem ziemlich großen Gemälde arbeitete, einer wahrlich aufwendigen Komposition, in der Hand einen sehr, sehr feinen Pinsel, mit dem er die allerfeinsten Linien zog.
Ich war wie erschlagen. Gerade hatte ich ein großes Gemälde, meinen "Geigenspieler" beendet, und mein Gynäkologen-Kunde Dr. G. hatte mir bereits 35.000 Schillinge dafür geboten. Damals, Anfang der 90er-Jahre kostete meine Atelier-Miete im 7. Bezirk in Wien 700 Schillinge für 50 m² und 3.200 Schillinge zahlte ich monatlich für meine 90 m² Galerie im 3.Stock desselben Hauses, mit schönem alten Parkett, den in wiener Altbauten üblichen hohen weißen Flügeltüren und 4 großen Fenstern, die die beiden Ausstellungs-Räume in ein mildes, helles Licht tauchten. Zudem hatte ich natürlich noch eine nigel-nagel-neue, top-moderne Beleuchtungsanlage installiert. Eine riesige Deko-Staffelei stand in der Präsentations-Ecke, auf der ich das jeweils neueste Werk meinen Kunden vorstellte.
Die Wahrheit ist, wenn man 2 Monate Tag und Nacht an einem Bild rumpinselt, dann geht es einem spätestens nach 1 Monat derart auf die Nerven, dass man es am liebsten aus dem Fenster schmeissen würde, - zumindest ich.
Der Maler, den ich besuchte hieß, - und heißt immer noch LUIGI LA SPERANZA. Ein Mensch von außerordentlichem Können und einer nicht-enden-wollenden Geduld. Er gestand mir, dass es mindestens 6 Monate dauern würde, um das Werk zu finalisieren und es dann 80.000 Schillinge kosten würde.
Oh Gott, dachte ich mir, das ist doch alles völlig verrückt ! 6 Monate im Maler-Bergwerk, Tag für Tag, über Stunden, und am Ende gibts 13.000 Schillinge im Monat ? Wie soll man davon leben ? Wie schon gesagt, Luigi ist wirklich ein absolut exzellenter Maler, seine Kompositionen haben Hand und Fuß, im wahrsten Sinne des Wortes, er beherrscht die Formen, sein Kolorit ist absolut stimmig, und dass er ein Meister seines Faches ist, steht völlig außer Zweifel.
Nach dem Besuch war ich völlig fertig, ging nach Hause in mein Atelier, setzte mich in meinen Fauteuil und dachte nach : "Nein, SO NICHT ! Ich schaff das nicht mehr, das dauert alles viel zu lange ! Diese Vorzeichnungen, dieses Ausmalen der einzelnen Bildteile, vorher das Präparieren des Bild-Trägers, (ich malte von Anfang an auf Kupfer, denn Leinwand gibt nach, und ist überhaupt FÜRCHTERLICH !), dieses ganze Procedere geht mir aber SOWAS von auf die Nerven. DIESE Malweise ist NICHT kompatibel mit meinem Nerven-System, das muss alles viel, viel schneller gehen, viel spontaner, viel unmittelbarer. Fazit und Entschluß : ENDE dieser ÄRA !"
Und so war es auch, - NIE WIEDER malte ich meine Bilder in DIESER Art, in der Art des „Geigenspielers“ ! Und LUIGI gab den Ausschlag zu diesem Spurwechsel.
Natürlich weiß er das gar nicht, kann sich mit Sicherheit nicht einmal an unsere Begegnung erinnern, - aber dieses Treffen war enorm wichtig für mein weiteres Maler-Leben.
Und natürlich hat er bis heute meine Bewunderung für seine Ausdauer, sein Breughel-sches Durchhalte-Vermögen, seine Beständigkeit und sein Nicht-Verzweifeln an der Langsamkeit. Doch für mich kam das nicht mehr in Frage.
Am nächsten Tag begann ich ein neues Bild : Ohne Vorzeichnung, ohne Plan, mit unmittelbarer Spontaneität, mit meinem reinen, angeborenen Duktus, eine völlige Improvisation, Intuition, nur meiner inneren Stimme gehorchend, natürlich mit dem unbedingten Willen, etwas Feines, aber vorallem Dekoratives hinzuzaubern, ein Werk, dem man die Malfreude des Klecksers ansieht, und das dennoch nicht schlampig oder in den Formen und Farben unstimmig daherkommen darf. In 3 Tagen malte und vollendete ich mein kleines Gemälde "Waterkant", mit einem kleinen Segelschiff und einem hübschen roten Leuchtturm drauf, und verkaufte es innert einer Woche für sage-und-schreibe damals stolze 30.000 Schillinge.


"Waterkant" - Öl auf Kupfer - 1991

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Und schuld daran war LUIGI. Durch ihn kam der Entschluß meine bisherige Malweise völlig über den Haufen zu werfen und es auf eine völlig andere Art zu versuchen, die viel, viel mehr meinem nervlichen Naturell entsprach. Und wie heißt es doch in der Bibel : „Und Gott sah, dass es gut war.“ Nun, es war wohl nicht der liebe Gott, der zu mir sprach, sondern mein untrügliches, ästhetisches Bauchgefühl. Ich wußte : "Ich bin angekommen !" - Abgesehen von dem vielen Geld, das es dabei zu verdienen gab, denn Zeit ist Geld, besonders in so einem Knochen-Job wie der Ölmalerei, so war es auch die Übereinstimmung meiner Ungeduld mit einem möglichst schnellen und überzeugenden Mal-Ergebnis. Ich dachte nur mehr Eines : "BINGO !"
Jetzt, als älterer, erfahrener Maler-Meister kann ich dieses Geheimnis lüften und ohne Scham darüber berichten, kann sagen, wie ich zu mir und meiner Malweise fand, die meine Sucht nach einem schnellen, aber überzeugenden Mal-Resultat befriedigte und Rücksicht auf meine ungeduldige Seele und meine materiellen Bedürfnisse nahm.
Danach malte ich hunderte Bilder mit derselben Schnell-Mal-Technik, akribisch genau am Ende in der Finalisierungs-Phase, aber flockig-flott beim ersten spontanen Farb-Auftrag. Herrliche Gemälde, die in den 90er Jahren damals schnell und relativ teuer zu verkaufen waren, und es mir ermöglichten, täglich weiter zu experimentieren, mein Handwerk zu verfeinern, und dabei viele Menschen, vor allem aber auch mich selbst, glücklich zu machen. Danke LUIGI LA SPERANZA !

Web : https://www.lasperanza.com/

Flammarion Holzstich



Flammarions Holzstich ist eine oft reproduzierte Darstellung eines Menschen, der am Rande der Welt den Kopf durch die Himmelsphaere steckt und die Mechanik des Universums erblickt. Der ursprünglich Holzstich ist nur in schwarz-weiss. Nachdem ich diesen s/w-Holzstich kolorierte und ins Netz gestellt habe, wurde die kolorierte Version sehr bekannt und ist zur Zeit auf tausenden Websites weltweit wiedergegeben. Es ist mein Werk mit der grössten Verbreitung, - es ist praktisch in allen Ländern der Welt bekannt, nicht nur in den USA und Europa, auch in China, Japan, Australien, Indien, Korea,- ein echter „Welthit“ . Auch auf verschiedenen Publikationen und Büchern ist dieses Bild am Cover vertreten. Diese Darstellung des Himmelsgewölbes wurde erstmals 1888 im Buch von Camille Flammarion über „Die Atmosphäre“ (L’atmosphère: météorologie populaire. Paris, 1888, S. 163) verwandt. Es ging Camille Flammarion in dem zu der Abbildung gehörigen Textabschnitt darum, eine mittelalterliche Vorstellung des Himmelsgewölbes darzustellen, nach der man durch Ersteigen von Bergen an den Rand der Atmosphäre gelangen könne. Er verweist demgegenüber auf eigene Versuche, wobei auch mit Ballonflügen die Atmosphärengrenze nicht erreichbar war. Es wird angenommen, dass Flammarion die unsignierte Darstellung als Holzstich von einem unbekannten Graphiker anfertigen ließ.