"Stilleben am Nachmittag"- Zeichnung von Hugo Heikenwaelder
Heute, liebe Freunde, präsentiere ich euch ein weiteres sommerliches "Stilleben am Nachmittag"!
Als STILLEBEN gelten alle Darstellungen von Bildompositionen mit Objekten.
Am Ende des 16. und Anfang des 17. Jahrhunderts etablierte sich das STILLEBEN (die Darstellung von leblosen Objekten) als eigenständige Kunstgattung.
Hier die Variante in Farbe !
Der niederländische Begriff "stil leven" für ein Gemälde ist zum ersten Mal um 1650 in einem holländischen Inventar zu finden.
Um 1600 entstand in ganz Europa ein reger Kunstmarkt, der die Spezialisierung in einzelne Genres (Landschaftsmalerei, Blumengemälde, Stilleben, Portraits) möglich machte.
Ein Anliegen der Maler war es, Objekte der Natur und des alltäglichen Lebens in ihrer eigenwilligen Schönheit zu erfassen und wiederzugeben, und oft auch eine verschlüsselte Botschaft, einen geheimen gedanklichen Inhalt, an Wissende zu vermitteln.
Um die Mitte des 17. Jahrhunderts entwickelte sich die STILLEBEN-Malerei zu einer rein dekorativen Kunstgattung, die im Bürgertum als Zeichen des persönlichen Reichtums repräsentative Zwecke erfüllte.
In der Blütezeit des STILLEBENS, im 17. und 18. Jahrhundert, wurden einige Maler im Zuge dieser Entwicklung hochbezahlte Hofmaler, andere wiederum mussten sich stets ihren Platz auf dem freien Kunstmarkt erkämpfen. In der sogenannten "modernen Kunst" spielt das STILLEBEN keinerlei Rolle mehr.
Hier die Variante in Schwarz-Weiss !
Nur meine alte Seele nimmt sich dieses aussterbenden Genres noch ein letztes Mal an, im Wissen, dass es sinnlos ist . . .
Für mich bedeutet diese Art der Malerei einen geistigen Rückzug ins Private, eine Hinwendung zum idividuellen Biedermeier, da die äußere gesellschaftspolitische Wirklichkeit derart unerträglich geworden ist, dass nur noch die seelische Verinnerlichung, das sich Umgeben mit schönen Dingen und positiven Gedanken in intimem Rahmen, die Möglichkeit bietet, einigermaßen unbeschadet den Absturz der alten Welt ins absehbare Chaos zu überleben.
Mögen euch meine STILLEBEN für ein paar Minuten dem Irrsinn des politischen Handelns unserer Volksverräter entreißen.
In diesem Sinne, danke für eure Aufmerksamkeit und bleiben Sie mir gewogen - Ihr Maler und Zeichner - Hugo von Kritzelflink