About Hugo Heikenwaelder

Mein Gesamt-Werk umfaßt :
ca.300 Gemälde / Paintings
ca.200 Aquarelle / Watercolours
ca.1000 Zeichnungen / Drawings
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Hugo Heikenwaelder
Tel.: +43 676 433 44 33
Email : heikenwaelder@aon.at
Ein kleiner Teil meines WERKES ist in diesem BLOG zu sehen.
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Sirmione

"Sirmione" - Erinnerung einer Reise nach Italien. - Aquarell und Zeichnung von Hugo Heikenwaelder

Wir schreiben den 29. März 1991, es ist der Karfreitag vor dem heiligen Osterfest, und mein enger Freund Giorgio, der als Generaldirektor für einen großen italienischen Tech-Konzern in Wien tätig ist, hat mich eingeladen mit ihm in seine Heimat nach Cremona zu fahren, wo seine Schwester Laura und ihrer beiden Mutter zu Hause sind.
Diese Reise sollte nicht nur zu einem Ausflug nach Italien werden, so wie ihn schon der Maler Albrecht Dürer im Jahr 1494 und der Dichter und Geheimrat Johann Wolfgang von Goethe im Jahre 1786 unternommen haben, sondern es sollte auch eine geheimnisvolle Reise in die Tiefen meines Unterbewußtseins werden.

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Als wir also an besagtem Karfreitag um 6 Uhr früh in Giorgios rotem Alfa-Romeo-Cabrio in Wien losfuhren, um über Graz, Klagenfurt, Udine, vorbei an Venedig und Verona in die Welthauptstadt des Geigenbaus nach Cremona zu gelangen, wo vor über 400 Jahren die Familien Stradivari, Amati und Guaneri ihre bis heute unerreichten Instrumente bauten, ahnte ich nicht, was mir an diesem stillen Trauertag vor Ostern in Sirmione, dieser einzigartigen Stadt am Südufer des Gardasees, widerfahren sollte.
Nach gut 7 Stunden Fahrt voller Gespräche und Anekdoten erreichten wir gegen halbzwei Uhr am frühen Nachmittag Sirmione, wo wir beschlossen hatten zu Mittag zu essen.
Nicht weit von der Pfarrkirche Santa Maria Maggiore, etwas nördlich davon, servierte man uns in einem freundlichem, rustikalem Restaurant auf der Gartenterrasse köstlich zubereitete Fischgerichte mit dem passenden Weisswein dazu, die uns für den Rest des Tages mit der nötigen Energie versorgen sollten.
Nach einer Stunde, so gegen halbdrei, nachdem wir zu Ende gespeist hatten, bat ich Giorgio um eine Auszeit, denn ich war müde vom stundenlangen reden und erzählen.
Ich spazierte südwärts, vorbei an der Kirche Santa Maria Maggiore, bog dann ein in die Via Dante und wurde plötzlich wie von einem Blitz getroffen.
Ich sah ein großes gelbes Haus, mit einer ebenerdigen Eisdiele, und pötzlich wußte ich mit absoluter Gewissheit, dass ich in diesem Haus in einem weit zurückliegenden Leben, bereits einmal gelebt hatte ! Es war wie ein Schock.
In diesem Moment, es war gerade 15 Uhr, die Todesstunde Jesu, fingen plötzlich alle Kirchenglocken gleichzeitig zu läuten an.
Geradezu taumelnd setzte ich mich auf eine dastehende leere Parkbank, und verfiel, durch dieses dröhnende Geläute wie erschlagen und hypnotisiert, sofort in eine eigenartige tiefe Trance, wie ich sie noch nie erlebt hatte. Plötzlich befand ich mich in einer Art Edelstein-Korridor, an dessen Ende sich eine helle Lapislazuli-Tür öffnete und ich in ein lichtblaues Meer fiel und darin versank.
Eine unwiderstehliche Kraft zog mich nach unten in eine unergründliche Tiefe, es blieb aber hell und ich sah immer noch den blauen Himmel, durch die immer dichter werdende Wasserschicht. Jahre glitten an mir vorbei, Jahrzehnte, dann Jahrhunderte, dann Jahrtausende. Dann wurde mir wie durch ein drittes imaginäres Auge klar, dass ich ein vorsprachliches Zeitalter erreicht hatte, und dennoch ging es immer weiter nach unten in diese imaginäre Tiefe, hunderttausende Jahre zurück, bis dieser Sinkflug plötzlich endete, und ich mich mit einer bläulich-grünen Wasserschildkröte Auge in Auge wiederfand. Sie sah mich an wie einen Vertrauten und ich erschrak, als ich feststellte, dass auch ich die Form einer Wasserschildkröte angenommen hatte und mich mein Gegenüber wohl als ihren hundertjährigen Gefährten und Begleiter wahrnahm. Gemeinsam begannen wir, sie auf meinem Rücken festgeklammert, mit dem Aufstieg in Richtung Wasser-Oberfläche. Da verliert sich meine Erinnerung, die erst wieder einsetzt, als ich aus dem Wasser steige und mein gelbes Haus betrete, in dem ich zu wohnen scheine. Die Strassen, Plätze und Häuser wirken wie um das Jahr 1500, es ist helle, heisse Mittagszeit, der Himmel ist blau und ich spreche ein Italienisch, wie es offenbar in der Renaissance üblich war. Eine schöne Frau mit langen roten Haare in einer mir unbekannten Tracht begrüßt mich und bittet mich zu Tisch, denn mein Essen sei fertig. Im Nebenraum erkenne ich ein Maler-Atelier mit einer Art toskanischer Landschaft auf einer edlen Holz-Staffelei, ein farbenprächtiges, unfertiges Bild, ungerahmt und noch in Arbeit. Es scheint mein Werk zu sein, denn der Anblick ist mir vertraut, und eine innere Stimme drängt mich zum Weitermalen.
In diesem Augenblick hören plötzlich die Glocken alle zu läuten auf, - ich erwache blitzartig aus meiner Trance und finde mich von einer Sekunde auf die andere wieder im Jetzt, in Sirmione, auf einer weissen Bank, im Anblick eines Hauses, von dem ich weiß, dass es einmal, vor langer Zeit meine Wohnstatt war.
Ich bin wie erschlagen von dieser Erkenntnis und meiner halbstündigen Reise in die Vergangenheit.
Mein Herz schlägt wie wild. Noch nie hatte ich eine so tiefe zeitliche Regression erlebt. Bis dahin gab es in meinem Leben nur einige wenige Déjà-vue-Erlebnisse, wie sie schon vielen Menschen widerfahren sind, aber noch niemals so etwas Einzigartiges, Tiefes, jenseits der Sprachgrenze bis ins Kreatürliche hinabreichend, ins Vorsintflutliche, ins fernste Tierreich und wieder zurück. Wie eingepackt in einen dichten Kokon war ich hinabgesunken in meine Ur-Erinnerung, konnte mich umsehen, alles wahrnehmen, wieder auftauchen, und wie nach einem erfrischenden Bad im Meer aus dem Wasser steigen, mein Haus aufsuchen und betreten, wo man mich in einem der oberen Stockwerke mit der Selbstverständlichkeit eines Ehemanns und Familien-Oberhauptes begrüßte.
Langsam erholte ich mich, immer noch auf der Parkbank sitzend. Ich war 42 Jahre alt, Kunstmaler in Wien, war weder in irgendeiner Weise religiös oder esoterisch, aber dennoch hatte ich soeben eine tiefe metaphysische Erfahrung gemacht, die mein Leben schlagartig veränderte und mich für immer demütig machte. Seitdem spende ich jedes Jahr für die Rettung der bedrohten Meeresschildkröten und versteh mich als ihresgleichen.
Langsam spazierte ich zurück ins Restaurant, wo Giorgio saß und auf mich wartete, - er winkte mir, als er mich kommen sah, und deutete mir, dass ich gleich zum Auto gehen sollte.
Ich sprach kein Wort. Giorgio fragte mich nach meinen Eindrücken von Sirmione, und ich sagte : "Giorgio, glaub mir, - es war ein echtes Erlebnis. Danke, dass Du mich alleine hast gehen lassen !" - "Aber klar doch, mein Freund, - Du weißt ja, ich habe das Gefühl, Dich schon 200 Jahre zu kennen, - und wenn Du den Wunsch hast, einen Moment für Dich alleine zu sein, in einer fremden Stadt, so verstehe ich das vollkommen. Da fällt mir ein : Hast Du Dein Bild mit dem Titel 'Wer einsam wandert, wandert lang' eigentlich schon verkauft, oder ist es noch zu haben ?" - Ich winkte ab, - ich hab es noch, sagte ich zu Giorgio, - und während ich hier sitze, im Oktober 2023, und das erste Mal in meinem Leben über dieses metaphysische Ereignis berichte, fällt mein Blick an die Wand über meinem Bildschirm, und da hängt es immer noch, mein unverkäufliches Bild und Vermächtnis: "Wer einsam wandert, wandert lang."
Und mit dieser heutigen Geschichte endet mein über 30-jähriges Schweigen über dieses Ereignis. Es ist exakt so geschehen, wie hier beschrieben. Nie wieder habe ich Ähnliches erlebt, weder davor noch danach, und vielleicht war es auch nur ein geheimes Zeichen des Unerforschlichen an einen damals ziemlich eingebildeten Künstler, um ihn etwas einzubremsen und ihm zu zeigen, dass es mehr gibt zwischen Himmel und Erde, als die Hybris und den Größenwahn eines wiener Malers am Höhepunkt seiner Karriere.
In diesem Sinne, liebe Freunde, hoffe ich auch für euch, dass es Wendepunkte in eurem Leben gegeben hat, die euch demütiger und menschlicher haben werden lassen, so wie es auch mir geschehen ist.
Ich denke an euch alle. Wir sind vereint in einem gemeinsamen Dasein, einem kurzen, kosmischen Augenblick der Weltgeschichte, der fortschreitet in eine ungewisse Zukunft, von der wir alle hoffen, dass es für jeden Einzelnen Augenblicke des Glücks, der Erfüllung und des inneren Friedens geben wird, - so wie es mir vergönnt war und noch ist.
Ein schönes Wochenende, - wie immer -, wünscht euch in stiller Dankbarkeit und metaphysischer Erinnerung, - euer Maler, Zeichner, und Kleckser - Hugo von Kritzelflink

Valentina

"Valentina" - Aquarell und Zeichnung von Hugo Heikenwaelder

Heute, liebe Freunde, präsentiere ich euch "Valentina", ein echtes Weib, der ich 1974 begegnete, - und die mir in eindrücklicher Erinnerung geblieben ist.
Aber wie die meisten meiner Geschichten, so hat auch diese Story eine Vorgeschichte.

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Mit 16 Jahren, im Gymnasium, kam das Fach PHILOSOPHIE auf den Lehrplan und Herr Müller, unser neuer Philosophie-Professor, vermittelte uns nebenbei auch noch einges über das "wirkliche Leben". Er verstand es, die Dinge so exakt auf den Punkt zu bringen, sodass ich mich heute nach über 50 Jahren noch genau daran erinnere.
Eine seiner prägenden Aussagen war zum Beispiel folgende : "Hört mal, ihr Schlaumeier, ich sag euch jetzt etwas Wichtiges : Es gibt Leistungen des HEBENS und TRAGENS, und es gibt Leistungen des SUCHENS und FINDENS ! Letztere sind etwas gemütlicher !"
Welch ein bedeutungs-schwerer Satz ! Er prägte mein ganzes Leben und fand seine Bestätigung sogar durch ein Bonmot von Schlager-Altmeister Dieter BOHLEN, der meinte : "Besser SPRÜCHE klopfen,- als STEINE klopfen !" Ich verstand ihn auf Anhieb.
Körperliche Arbeit war nie meine Sache, lieber flanieren und hübschen Mädels die Welt erklären, bevor man sie dazu überredet sich auszuziehen und von mir in göttlicher Unverhülltheit malen zu lassen. Junge Damen sind oft eitel bis zum Geht-nicht-mehr, und wenn man sie davon überzeugen kann, man sei der neue, junge KLIMT, dann ist es nicht weit zur ersten SITZUNG, die dann, wie vom Erotomanen KLIMT vorgelebt, meist in einer LIEGUNG endet.
Doch zurück zu Herrn Müller, unserem klugen und lebensnahen Professor der Philosophie. Also sprach nicht Zarathustra, sondern unser Lehrer :
" Es gibt FRAUEN, es gibt DAMEN, - und es gibt WEIBER ! Die FRAUEN, das sind diese GRAUEN MÄUSE, die Tag und Nacht arbeiten, und die niemand wahrnimmt. Die DAMEN sind die Privilegierten, die nichts tun, immer schön sind, und die man nicht anfassen darf, weil sonst ihre Frisur durcheinandergerät. Und die WEIBER, das sind die, die die wirklich WILDEN SACHEN mit Dir machen, - und Dich um Deinen Verstand bringen ! Mit denen ist es am Lustigsten ! Haltet euch an die WEIBER, wenn ihr am Ende auf ein erfülltes Leben zurückblicken möchtet !"
Solche ELEMENTAREN Sätze hörte ich tatsächlich damals in der SCHULE, als die Lehrer noch MÄNNER waren. Hab ich mir nicht nur bis heute gemerkt, - sondern mich auch an seinen lebenserfahrenen Ratschlag gehalten. Wie recht er doch hatte ! DIESE Sorte Professoren in den heutigen Gymnasien, die gibt's nicht mehr. Pech für die Schüler . . .
Und hier beginnt die eigentliche Geschichte, die ich euch heute unter dem Vorbehalt äußerster Verschwiegenheit offenbaren will.
1974, ich hatte gerade mein Mädchen-Pensionat in Montreux weinend verlassen, als mich ein Angebot einer Londoner Sprach-Schule erreichte, dessen Manager ich vor kurzem am Genfer Flughafen kennengelernt hatte, als ich meine 13-Jährige Schülerin Frauke Lesemann gerade einer kompetenten Stewardess übergeben hatte, die die Kleine sicher und alleine nach Neu-Guinea begleiten sollte, wo ihre steinreichen, deutschen Eltern ihren Geschäften nachgingen.
Mister Paul, der englische Manager der BERLITZ-Sprachschule schrieb mir, er hätte 17 deutsche Deutsch-Lehrer, die ihn gerade furchtbar nervten, denn jede 2.Woche würden diese streiken, warum auch immer, - und ich könnte sofort bei ihm in London anfangen, wenn ich Lust dazu hätte.
Also rein in den Flieger und mit 5000 Schilling Startkapital ab nach London in die Oxford Street. Mister Paul übergab mich sofort Mrs.Rieser und Mrs.Hoffer, zwei emigrierten Jüdinnen aus Wien, die mich sofort in ihr Herz schlossen und mich mit Jobs verwöhnten, die ich mir nicht in meinen kühnsten Träumen hätte vorstellen können. Kaum angekommen streikten die Deutschen bei BERLITZ schon wieder, - ICH natürlich nicht, ich hatte ja gerade erst meinen Vertrag unterschrieben, und außerdem war streiken zur damaligen Zeit in Österreich absolut unüblich.
Also Mrs.Rieser, die Headmistress der deutschen Abteilung, schickte mich nach King's Lynn, 160 km nördlich von London, eine kleine Industriestadt mit 40.000 Einwohnern in Norfolk, wo ich 4 Managern in 4 Wochen elementares Deusch beibringen sollte.
Also fuhr ich Montag früh um 8 Uhr drei Stunden mit dem Zug nach Norden, checkte dort am Hauptplatz im nobelsten Hotel der Stadt ein und begab mich um 14 Uhr zu meinem Termin bei der Chemie-Fabrik DOW CHEMIKAL, wo ich die 4 Manager treffen sollte. Nette Herren, 2 Amerikaner + 2 Engländer, die mir sofort versicherten, sie würden hier nicht ihre berüchtigten Napalm-Bomben für den gerade laufenden Vietnam-Krieg herstellen, sondern nur Käfer umbringen, die etwas gegen üppige Ernten hätten.
Das Gespräch dauerte gerade Mal 1 Stunde und um 15 Uhr war ich mit dem Taxi schon wieder im Hotel.
Und dann und dort traf ich sie : Valentina Malakov !
Was für ein WEIB ! Was für ein VOLLWEIB ! Eine üppige Russin von knapp 30 Jahren, mit einer Ausstrahlung wie Marylin Monroe in Billy Wilder's Film " Manche mögen's heiß !" (Originaltitel: "Some Like It Hot" - 1959). Ich war geflasht ! Sie war die Managerin dieses Hotels direkt im Zentrum von King's Lynn und sehr um das Wohl ihrer Gäste bemüht, besonders wenn sie unbeschränktes Budget für alle Hotel-Einrichtungen hatten, - so wie ich ! Ich hatte einen Blanko-Scheck für alles, nicht nur für's Hotel, sondern auch für meine täglichen Taxi-Fahrten ins Industrie-Viertel zu "DOW", und natürlich auch zurück.
Ich fühlte mich wie der damalige "Prinz Charles", der heutige König, der nie Geld in der Tasche haben mußte, weil alles, was mit Barem zu tun hatte, diskret von einem Diener im Hintergrund erledigt wurde.
Weiter zu VALENTINA ! Sie war die Tochter eines russischen Edelstein-Händlers und einer bildschönen Steirerin, die dem Charme und dem Geld des reichen Oligarchen willig zum Opfer gefallen war, und ihm dieses Kind der Liebe geschenkt hatte, die jetzt neben mir saß, und einen Eros ausstrahlte, den ich sonst nur bei sehr berühmten Schauspielerinnen verspüre. Sie ahnen es, meine lieben Freunde, - natürlich gab es keine Rettung. Wie in Trance nickte ich zu allen ihren Vorschlägen, nicht nur in Bezug auf die Speisekarte und die dazugehörenden Getränke, sondern auch auf ihre Einladung zu einer abendlichen Saunarunde, die dann eine nächtliche wurde.
Sie hatte einen Narren an mir gefressen, - gut, ich war jung, 25, sah damals sehr gut aus, und vorallem, ich war Österreicher und verstand ihren steirischen Dialekt. Sie konnte nicht russisch und deutsch, nein, sie konnte nur russisch und STEIRISCH. Es war zum Totlachen ! Am Freitag durfte ich immer bereits am Nachmittag nach London zurückfahren, was auch immer bitter nötig war, denn meine liebe VALENTINA ritt mich 4 Nächte pro Woche derart nieder, dass 3 liebes-befreite Nächte am Wochenende geradezu eine Erlösung waren.
Nach diesem unvergesslichen Monat wußte ich mehr über weibliche Liebeskraft als mir lieb war.
Die Wahrheit ist : Es gibt Weiber, die haben eine derartige Liebes-Energie, dass sie die Potenz eines Mannes um mindestens das 10-fache übersteigt, - und das Einzige, was dagegen hilft, ist die FLUCHT !
Und so geschah es auch. Ich flüchtete nach insgesamt 16 unvergesslichen Liebesnächten, und kehrte NIE MEHR nach King's Lynn zurück. Erstens wäre es später wohl nicht mehr möglich gewesen diesen erstmaligen Liebes-Rausch wiederaufleben zu lassen, - und zweitens hatte ich einfach nur mehr Angst vor dieser totalen, sexuellen Vereinnahmung, die kein normaler Mann auf Dauer aushalten kann. Das Wort dazu lautet : völlige Überforderung !
Und so endet diese Lovestory mit einer Flucht, die eines Giacomo Casanova würdig war, und die dazu beigetragen hat, dass ich heute noch lebe. Denn wäre ich dort geblieben, dann hätte sie mich zu Tode geliebt, denn in der unberenzten Lust und Ekstase liegt auch etwas Grausames, das, wenn es alle Grenzen und Tabus überschreitet, auch im Liebestod enden kann, wie ihn Anna Netrebko so unvergleichlich in einigen ihrer Opern besingt.
Doch ich bin davon gekommen, - und das ermöglicht es mir heute, meine Valentina Malakov in einem Bild zu verewigen, das ihrer hoffentlich würdig ist.
In diesem Sinne, - in Gedenken an eine liebestolle Valentina und einen klugen Philosophie-Professor, - und mit der Bitte um Vertraulichkeit, verbleibe ich wie immer, euer nimmermüder, fast zu Tode geliebter Künstler, Kleckser, Maler - Hugo von Kritzelflink

Girl in the Reeds

"Girl in the Reeds" - ("Mädchen im Schilf") - Aquarell und Zeichnung von Hugo Heikenwaelder

Heute, liebe Freunde, wollte ich eigentlich meinen neuesten Text nicht mit meiner üblichen Eröffnungs-Phrase beginnen, die ich schon selbst nicht mehr hören kann ! Ja, inzwischen geht es mir schon ordentlich auf den Wecker, - mein Ewiges : "Und wieder hat ein fluffiges Aquarell das Licht der Welt erblickt ! Diese Woche verbrachte ich meine Zeit mit meinem erotisierenden MÄDCHEN im SCHILF !", leider nicht in echt und am Neusiedlersee, sondern nur gedanklich am Zeichentisch, hingegeben an die Fantasie meiner überbordenden Vorstellungskraft, in der die Welt dramatisch schöner ist, als die Wirklichkeit, die man auf den Straßen und Plätzen dieser Erde derzeit erleben muss.

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Nein, lesen Sie nicht weiter, alles was jetzt kommt ist gesellschafts-politisch völlig inkorrekt, - und könnte Sie in Ihren Gefühlen verletzen, zumindest wenn Sie eine übersensible GRÜNE sind, die sich schon belästigt fühlt, wenn ein Bauarbeiter von seinem Gerüst herunter auf Ihren Busen schaut. Also sagen Sie nicht, ich hätte Sie nicht gewarnt.
Unsere, meine Zeitreise beginnt Anfang der 70er Jahre des letzten Jahrhunderts, - ICH war dabei und meine Erinnerungen sind so frisch, als ob es gestern gewesen wäre.
Wie heißt es so schön : "Gott straft die Seinen auf seine Weise !" So auch mich. Ich war 21 Jahre alt und landete als Kunst-Lehrer in einem Nobel-Internat in Montreux am Gefersee, und sah mich von einer Sekunde auf die andere eingekreist von einer kichernden Horde pubertierender "Girlies", die absolut alles von mir wissen wollten.
Wie alt ich sei, ob ich eine Freundin hätte, was meine Lieblingsfarbe ist, - und ob ich schon einmal verlassen worden wäre, etc.
Die Mädels waren alle zwischen 12 und 16, verwöhnte Gören aus zum Teil wahrlich steinreichen Geld-Adels-Familien, deren Lieblingsspruch war : "Ich werd Erbe, - was wirst Du ?".
Dazu kam noch die wahrlich flache Gedankenwelt der frühen 70er : Flower-Power, Miniröcke, die Beatles - Dr. Sommer, und was halt sonst noch in der "BRAVO" stand.
Schon mit 14 Jahren fühlte ich mich stark zu jungen Mädchen hingezogen, und jetzt mit 21 schien ich im Paradies angekommen zu sein.
Doch der Gefahren, denen man in so einer Position ausgesetzt ist, war ich mir anfangs natürlich in keinster Weise bewußt.
Es war das reine Glück. Unser Mädchen-Internat hatte einen eigenen Tennisplatz, 10 m zum Genfersee, nur die schöne Promenade lag dazwischen, und ich auf einer Bank auf eben diesem Tennisplatz unter strahlend blauem Himmel "Watching the wheels go round and round". Es war ein milder Septembertag, noch kein Herbst war in Sicht, die Mädels in ihren kurzen, weißen, fliegenden Röcken schubsten sich die Bälle über's Netz und ich lag blinzelnd da, sah ihre bunten Slips, und wurde dafür noch BEZAHLT ihnen zusehen zu dürfen.
Ja, die Welt ist ungerecht . . . Gott sei Dank !
Jedenfalls, - ich konnte mein Glück nicht fassen !
Aufgewachsen mit einer ewig trällernden Mutter, die mir täglich ihre Lieblingslieder vorsang, war mir schon als Kind ihr Lebensmotto vermittelt worden : "Kann denn Liebe Sünde sein ?" - Ihre, und natürlich auch meine Antwort waren damals wie heute dieselbe : Liebe ist niemals Sünde, - und auch wenn es so wäre, - es wär egal.
Junge Mädchen neigen zu Schwärmereien, und wer jemals in den Fokus einer liebestollen Girly-Bande geraten ist, weiß, wovon ich rede.
Jeder Lehrer im Internat hatte einen Briefkasten, wo er all die Zettel fand, die irgendwelche schulischen Belange betraf. Nach etwa 1 Monat ging es los : Zuerst gab es EINEN Liebesbrief, dann ZWEI, - und irgendwann war es EIN DUTZEND. Zum Teil anonym, obwohl natürlich die kindliche Schrift leicht erkennbar war, wie auch die ganzen typischen Rechtschreibfehler, zum andern Teil linkisch mit eigenem Vornamen versehen, - und - was bei fast keinem der Briefe fehlte -, erste Lippenstift-Münder auf rosa Briefpapier, - das die Mädels auf erste Liebeserfahrungen hoffen ließ.
Wie sagt Otto Waalkes immer so treffend in seinen Filmen: "Da waren sie wieder, meine 3 Probleme !" Schwierig, schwierig . . .
Damals wohnten in Montreux und Umgebung wahrhaft prominente Leute. Neben einer Hundertschaft von namenlosen Millionären und Milliardären residierten hier aber auch Leute wie Charly Chaplin und Andere mit großen Namen und einzigartigen Leistungen.
Einem von diesen Berühmtheiten konnte man fast täglich begegnen : "Vladimir Nabokov, der gott-begnadete Schriftsteller".
Trafen wir ihn auf dem Boulevard, neigten wir ehrfürchtig leicht unser Haupt, um ihn unserer Verehrung zu vergewissern, - niemals jedoch hätten wir es gewagt ihn anzusprechen oder seine Kreise zu stören.
Alle, aber wirklich ALLE in Montreux kannten ihn, - er residierte ja bereits seit 10 Jahren im Montreux-Palace-Hotel -, und die meisten von ihnen hatten natürlich auch sein berühmtestes Buch gelesen : "Lolita".
Diese Hymne an den Eros junger Mädchen, dieses Psychogramm des alternden Protagonisten Humbert Humbert, der ihr und seiner Obsession verfällt, der Liebe zu dieser Kindfrau LOLITA, die ihn zuerst um den Verstand und dann letzlich auch um sein Leben bringt.
Natürlich habe ich ihn auch gelesen, diesen aufwühlenden und für viele empörenden Roman, - und Nabokov wurde durch dieses Werk eine der Säulen meiner literarischen Gedankenwelt. (Und auch die beiden Verfilmungen von "Lolita" sind absolut sehenswert, besonders die zweite, mit dem unvergleichlichen Jeremy Irons, wohl in seiner besten Rolle.)
Doch zurück in die reale Welt der 70er Jahre !
Die Problematik der Begnung mit jungen verliebten Mädchen war mir also bekannt, beschäftigte mich täglich 3 lange Jahre, hatte unermessliche Höhen ohne messbare Tiefen, - und das Einzige, was ich dazu heute, nach über 50 Jahren noch zu sagen wage, ist : Ich kam nicht ins Gefängnis ! (Wegen erwiesener Unschuld, was nicht leicht war, denn auch der Widerstand hat seine Grenzen.)
Als ich im Sommer 74 die Schule verließ, mußte ich an der Ortsausfahrt von Montreux anhalten. Ich weinte derart bitterlich über den Verlust meiner Mädchen, dass an eine Weiterfahrt nicht zu denken war. Ich brauchte fast 1 Stunde um mich wieder zu beruhigen, denn auch die Mädels hatten alle geweint, bei unserer letzten Umarmung, denn wir alle wußten, - es gibt kein Wiedersehen . . .
Egal, wir Burschen damals, zwischen 20 und 30, erholten uns schnell von Rührseligkeiten und hatten im Grunde nur 1 Motto, - heute unverständlich, unverzeihlich, aber damals eher amusant als verstörend : "Nein, man kann nicht mit allen Frauen schlafen, - aber man kann es zumindest VERSUCHEN . . . !"
Ja, da ist er, der SCHOCK von heute, über einen WITZ in den 70ern, - den selbst die bravsten Mädchen damals lustig fanden. Heute ein absolutes NO-GO !
Gott, was waren das doch für unbeschwerte, unverkrampfte und liebeslustige Jahre, wo wir jeder hübschen Schürze hinterher hechelten, bis wir sie endlich über die Bettkante ziehen konnten.
Ja, so war es, ICH war dabei, wir waren jung und hübsch und klug, - und immer allerbester Laune,- und auch die Mädels damals hatten wahrlich viel Spass, sie mit uns, - und wir mit ihnen !
Auf alle unsere Sprüche und erotisierenden Gespräche sind sie gerne hereingefallen. Noch heute höre ich mich sagen : "Aber klar doch, meine Liebste, fahr ich noch heuer mit Dir nach Paris, - in die Stadt der Liebe. Bist Du schon einmal in einem exklusiven SCHLAFWAGEN gereist ? Nein ? Dann machen wir das doch ! Keine Angst, es wird Dir nichts passieren, - ich schlaf im unteren Bett, - und Du darfst oben residieren !" - Und schon glühten nicht nur ihre Wangen und Herzen, sondern auch jene verborgenen Körperteile, auf die wir es damals in erster Linie abgesehen hatten. Schande über uns !
Ja, wir sind tatsächlich gefahren, und es war toll, Paris in den 70ern, mit einer jungen Geliebten. Aber um ihre Jungfräulichkeit war es dann doch geschehen. Trotz meiner herzensguten Versprechungen.
Ach ja, wir waren Schlawiner, - aber GELITTEN haben die Mädels nicht an uns. Noch heute schreiben mir einige Wenige : "War eine tolle Zeit mit Dir, mit euch, damals, als wir noch jung UND schön waren ! Heute sind wir nur noch UND !" In diesem Sinne, liebe geschockte Freunde, es war, und es war wahr, - und mein Bild vom "Mädchen im Schilf", ist eine vage Erinnerung an eine unbeschwerte Zeit der Sinnlichkeit, die wir alle einst erlebten, - und die niemals wiederkommen wird.
Vielleicht in einer neuen, fernen Zeit, die unseren Lebensbogen weit übersteigt. Ich denk an euch alle, auch an all die Verflossenen, - und ich ende mit der Frage : "Hätten wir all unsere Sünden besser NICHT begangen ?"
Die Antwort darauf überlasse ich euch allen ganz allein, - ich hab meine Antwort gefunden, - wie immer - euer manischer Kleckser - Hugo von Kritzelflink

Lonely girl with flowers

"Lonely girl with flowers"- Âquarell und Zeichnung von Hugo Heikenwaelder

Tja, liebe Freunde, - hier ist es,- besser geht's nicht !

Heute präsentiere ich euch mein zartestes Aquarell ever, - garniert mit ein paar zittrigen Strichen, um das graphische Element zu betonen.
Als Titel wählte ich : "Lonely girl with flowers" - (einsames Mädchen mit Blumen).

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Da auch ich mich nicht der herbstlichen Melancholie ganz entziehen kann, die mich jedes Jahr überfällt, wenn all die bunten Blätter fallen, - so habe ich dem jungen Fräulein einen etwas leicht traurigen Wesenszug ins Gesicht geschrieben, der dieser Jahreszeit entspricht und mich an Hesses "Seltsam im Nebel zu wandern . . " erinnert.
Als existentiell ewig einsamer, alter Maler, weise geworden durch die wundersamen Mäander meines langen Lebens, schuf ich in den letzten Tagen diese kleine, etwas bittersüße, poetische "Stimmungs-Malerei", in Erinnerung an meine eigene späte Kindheit und frühe Jugend, die mir schon eine erste Ahnung meiner künstlerisch Laufbahn in meine Seele legte. Und so wurde aus mir das und der, den ich mir damals in Hesses Büchern erträumte, und der zu werden ich mir ersehnte.

Detail aus dem Aquarell : "Lonely girl with flowers"

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Dankbar für diese frühe Erkenntnis, Künstler zu sein und zu werden, die mich bedingungslos durch mein Leben führte, und mich nie von meinem Weg abkommen ließ, gestehe ich heute, als erfahrener "Steppenwolf", dass Schriftsteller wie Hermann Hesse, oder J.D.Salinger mit seinem "Fänger im Roggen" die geistigen Väter dieser Lebens-Entscheidung waren.
In den kurzen Jahren des Erwachsen-Werdens, mit seinen emotionalen Überflutungen, ist man besonders empfänglich für die große Vision seiner selbst, doch diese dann wirklich zu entwickeln, mit Leben und wirtschaftlichem Erfolg zu erfüllen, das ist noch mal ein anderer Salto.
Dass es kein "Salto mortale" wurde und die Landung auf der harten Erde eine weiche war, dafür danke ich allen, die mein Leben begleitet und unterstützt haben. Und, wie immer, auch mein Dank an den großen Unerforschlichen, hoch oben in seinem Himmelszelt, dass er die Fäden meines Lebens mit dieser unnachahmlichen Geschicklichkeit führte, sodass all meine Träume wahr, - und ich wahrhaft glücklich werden konnte.
Und so nehmt es mit, in ein glückliches Wochenende, dieses kleine Bild eines "traurigen Mädchens mit Blumen", bewahrt es für 3 Tage in eurem Herzen, bis es der Herbstwind in einen hoffentlich milden Winter verweht.
Ganz der eure, liebe Freunde, vergeßt mich nicht ganz und glaubt wie ich an die Schönheit im Diesseits, - euer Kleckser, - Hugo von Kritzelflink

Bikini

"BIKINI"- Zeichnung von Hugo Heikenwaelder

Liebe Freunde, - hier nun mein letztes Sommerbild für das Jahr 2023 : "BIKINI"!

Liebe Freunde, - heute präsentiere ich euch mein neues Werk : "BIKINI" !
Wie ihr wißt, haben alle meine Bilder eine "Geschichte", - einige davon haben sogar eine "Vor-Geschichte". Das ist auch in diesem Falle so :
Mein vorletztes Werk "Stilleben mit Flaschen", das ich hier auf meiner Webseite am 29.August 2023 veröffentlichte, rief verschiedenste Reaktionen hervor. Die Einen fanden es sehr gelungen, andere fanden es ein bißchen gar "ordentlich". Meiner lieben Silvia gefiel es NICHT ! Sie fand es zu stur, zu geradlinig, zu brav, zu wenig chaotisch.
Natürlich debattierten wir darüber und sie meinte, ich solle doch endlich wieder mal etwas "Fluffiges" malen ! Der Begriff "fluffig" wird bei uns hauptsächlich in Bezug auf die Anis-Plätzchen verwendet, die meine Beste mir jede Woche als Kaffee-Beilage bäckt.
Also gut, mal ich halt wieder mal was "Fluffiges" !

Hier die Variante in Farbe !

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Vor wenigen Tagen ging der erfreuliche Sommer 2023 zu Ende. Es war ein wunderschöner Morgen, die Menschen strömten in die freie Natur, zu Mittag hatte es schon fast 30 °, was für Ende September eher unüblich ist, - man stieg auf einen Berg oder traf sich an Bächen und Seen, - und ich spazierte wie so oft in die badener RÖMERTHERME, um diesen Alt-Weiber-Sommer gebührend zu verabschieden. In manchen Gesichtern konnte man schon die ersten Anzeichen der kommenden Herbst-Melancholie erkennen, nur die Kinder wissen nichts davon und sind unbeschwert wie immer in den Ferien.
Auf der ewigen Suche nach einem passenden Mal-Motiv fiel mir im Bad eine blonde Dame auf, in einem hübschen grünen Bikini, mit roten Bade-Schuhen, die da so saß, mehr lehnte, und so wie ich, den letzten Sommertag des Jahres genoß. Jene, die mein Werk verfolgen, wissen, dass mein Lieblings-Thema Mädchen und junge Damen beim Nichts-Tun sind !
Motiv gefunden : "Junge Lady im grünen Bikini".

Hier die Variante in Schwarz-Weiss!

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Ich gestehe, ich war nie der Maler der "werktätigen Massen", habe nie Leute bei der "Arbeit" gemalt, immer war mir das "Dolce far Niente", das bewußte, anarchische "Nichts-Tun" als Mal-Motiv lieber, als schwielige und abgearbeitete Hände, wie sie zum Beispiel der einzigartige Maler Egger-Lienz auf der Leinwand verewigte.
Wieder zu Hause angekommen, setzte ich mich sogleich an den Zeichentisch, um mit leichter Hand ein kleines Aquarell zum Thema "Bikini" herbei zu zaubern und es mit ein paar Tusche-Strichen zu veredeln, damit es auch wieder meine Handschrift trägt und meinem Künstler-Namen "Hugo von Kritzelflink" entspricht ! Und natürlich muss das Bildchen "fluffig" sein, sonst gibt's wieder berechtigte Kritik meiner genau beobachtenden Ehefrau und anderer Besserwisser.
Gesagt, getan !
Hier also mein heutiges "Bikini-Mädchen", in der Hoffnung, dass es "fluffig" genug ist, um als solches anerkannt zu werden.
Nein, es sind nicht die großen, wichtigen Ölgemälde, die beim Malen den größten Spaß machen, es sind tatsächlich die schnell hingeworfenen, spontane "Fluffis", die einen selbst als Maler am glücklichsten machen, - zu klecksen und zu zeichnen ohne großen Plan, aus einer unmittelbaren Eingebung heraus, der reinem Lust am fast kindlichen Gestalten, - aber mit der sicheren Hand des 1000 Mal Vollführten, dem eigenwilligen, typisch österreichischen STRICH, der vielen meiner künstlerischen Vorfahren ebenfalls in die Wiege gelegt worden war.
Dafür danke ich dem Unerforschlichen in seiner allumfassenden Weisheit, - und vor allem dafür, dass er nicht vergessen hat, mich mit einem, "meinem" TALENT zu beschenken.
In diesem Sinne, liebe Freunde, nehmt das kleine Fluffi-Bildchen mit auf, ins imaginäre Museum eurer Bilder, genießt es für 1 Minute, bis es im ewigen Vergessen seine würdigen Platz finden möge. Euer Maler und Zeichner - Hugo von Kritzelflink

Stupid Girl

"Stupid Girl"- Zeichnung von Hugo Heikenwaelder

Liebe Freunde, - hier nun mein neues "umstrittenes" Werk : "Stupid Girl"!

Ja, liebe Freunde, - heute bin ich der BÖSE ! Eigentlich mehr als das : Ich bin der böse, alte, weiße Mann, in seiner tiefsten Seele frauenfeindlich und im Grunde ein unverbesserlicher Macho ! Ein Ewig-Gestriger also, - sagt meine liebe Frau Silvia . . .

Hier die Variante in Farbe!

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Wie kam es aber dazu, - und worum geht es eigentlich ?
Es geht um mein neuestes Werk "Stupid Girl". Mein ganzes Leben bin ich ihnen immer wieder begegnet : den absolut "doofen Mädchen".
Nun gut, die sind wohl JEDEM begegnet, aber ICH habe es jetzt gewagt, ein solches junges weibliches Subjekt zu MALEN, - und der Öffentlichkeit preiszugeben ! Welch ein Verbrechen, - sagt meine Frau, obwohl selbst gar nicht betroffen, weil nicht DOOF !
"Warum malst Du nicht einen DOOFEN JUNGEN, - gibt genug davon, wahrscheinlich mehr als doofe Mädchen !"
Da war es wieder, mein Problem : Ich male lieber Mädchen als Buben, - ist wohl genetisch, - aber das ist heutzutage in der "woken Gesellschaft" keine Ausrede mehr, - schließlich könnte ich ja "an mir arbeiten" ! - Tu ich aber nicht ! Zu alt, zu schlau, zu reich, zu glücklich !

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Doch jetzt mal von vorne : Ich sitz also in der Badener Bahn und mir gegenüber 2 ca. 15-jährige Teenager, ein Bursch und ein Mädchen. Er, jung, blond, adrett und ziemlich pfiffig. Sie jung, dumm, dick, doof, - aber - "sie hat die Haare schön . . ."
Das Gespräch ging etwa so :
Er : "Ich geh am Wochenende wandern".
Sie : "Ich wandere auch".
Er : "Du WANDERST ? Ja, vielleicht vom FERNSEHER zum KÜHLSCHRANK, dann aufs KLO, vor den SPIEGEL und wieder zurück !"
Sie, starrt auf ihr Handy : "Du mußt es ja wissen !"
Und in dieser Tonart ging es dann weiter . . .
Leider war es zu offensichtlich : Sie hatte KEINE AHNUNG von GAR NICHTS, - es tat richtig weh ihr zuzuhören, er etwas schlauer, aber an ihr nicht interessiert. Geplapper ohne jeden Sinn.
Aber egal. In mir kamen Erinnerungen hoch an all die kreischenden Mädchen-Horden, die ich einst in London bei einem Konzert der "Spice Girls" erleben durfte ! Entsetzlich, NICHTS in der Birne, - aber sich aufführen wie wildgewordene WAHNSINNIGE, die zufällig den unversperrten Ausgang aus der Psychiatrie gefunden hatten.
In Anbetracht der Bilder, die gerade in meinem Kopf auftauchten, setzte ich mich zu Hause ans Zeichenbrett und malte mein "Stupid Girl" !
Stolz auf mein neues, gelungenes und sehr dynamisch gezeichnetes Bild, präsentierte ich mein Meisterwerk natürlich zuerst meiner lieben SILVIA !
#Aufschrei würde es auf Twitter heißen !
"WARUM ausgerechnet ein DOOFES MÄDCHEN ? Kannst Du nicht etwas POSITIVES malen ? Immer nur diese PROVOKATIONEN ! Mal Dich doch SELBER mit Deinem doofen Gesicht !" - Nein, mach ich nicht. Keine Lust.
Wie man sieht ist das "woke Weltbild" inzwischen auch bei uns eingezogen. Die Wirklichkeit muss ausgeblendet werden ! Es darf keine doofen Mädchen mehr geben : das heißt jetzt "Insel-Begabung", - was immer das bedeuten mag . . .
Nun, es ist wie es ist. Das Bild ist gemalt, es ist auf der Welt, ich kann und will es nicht ungeschehen machen. So sei es denn mit euch . . .
Ich hoffe, ihr verzeiht mir - euer ewiger Kleckser - Hugo von Kritzelflink

Still life with bottles

"Still life with bottles"- Zeichnung von Hugo Heikenwaelder

Liebe Freunde, - hier ist nun mein drittes und letztes Stilleben für diesen Sommer 2023 : "Stilleben mit Flaschen"!

Als Hommage an Giorgio Morandi präsentiere ich euch heute mein "Still life with bottles", und wünsche euch gute Unterhaltung.

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Ich danke euch für 1 Minute der Betrachtung, Wahrnehmung und Aufmerksamkeit - euer Zeichner und Maler - Hugo von Kritzelflink


Giorgio Morandi (*1890 +1964)

Heute möchte ich einige persönliche Worte über den italienischen Stilleben-Maler Giorgio Morandi (*1890 +1964) verlieren.

Giorgio Morandi | Still Life 1

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Giorgio Morandi entstammte einer kleinbürgerlichen Familie in Bologna. Durch die Erbschaft seines Vaters, der 1909 starb, war es ihm möglich, dass er 4 Jahre - bis 1913 - ein Studium an der "Accademia di belle arti" in seiner Heimatstadt absolvieren konnte.

Giorgio Morandi | Still Life 2

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Bis zu seinem 40. Lebensjahr arbeitete er zuerst als Zeichenlehrer und dann bis 66 als Professor an der Akademie der Schönen Künste in Bologna. Er blieb Zeit seines Lebens unverheiratet und lebte 74 Jahre lang - bis zu seinem Tod 1964 - zusammen mit seinen 3 Schwestern.

Giorgio Morandi | Still Life 3

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Sein Lebensstil war mönchisch geprägt und sein Malstil gilt entsprechend als asketisch. Viele seiner Stilleben wirken melancholisch und strahlen eine gewisse zärtliche, fast romantische Einsamkeit aus. Seine Malerei erreicht mit minimalem Aufwand eine starke Sinnlichkeit.
Sein Wohnzimmer war sein Atelier. 50 Jahre saß er da zu Hause an seiner Staffelei und malte Bilder von FLASCHEN. Hunderte Bilder und fast ausschließlich FLASCHEN. Gelegentlich ein paar Blumen und hin und wieder mal eine Landschaft. Er verreiste kaum, seine Sommermonate verbrachte er oft im Dorf Grizzana (heute Grizzana Morandi). Und dann ging's in seiner Stube wieder weiter mit seinen Flaschen, Schalen, Gefäßen, Kannen, Bechern und Vasen. Sein ganzes malerisches Werk war dem Kubismus verpflichte, sein ganzes Streben galt der Reduktion. Ein eigenartiges, stilles und zurückgezogenes Leben.
Rauchen, Malen, Schwestern.

Giorgio Morandi | Still Life 4

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Am Ende war er weltberühmt. Heute hängen seine Gemälde in den bedeutensten Museen und sind Teil namhafter, internationaler Sammlungen.

Hanni

"Hanni"- Zeichnung von Hugo Heikenwaelder

Liebe Freunde, heute präsentiere ich euch mein neuestes Werk "Hanni"!

Noch nie und niemanden erzählte ich bis heute die kurze und leidenschaftliche Geschichte von Hanni und mir :

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Im Frühjahr 1983, ich war gerade 34 Jahre alt geworden, fuhr ich mit dem Zug von Wien nach Salzburg, um die dortige Kunstmesse zu besuchen, wo eine Galerie einige meiner Bilder ausstellte. Mir gegenüber im Abteil saß ein wahrhaft bezauberndes 19-jähriges Mädchen namens Hanni aus Oberösterreich. Sie erzählte mir ganz aufgeregt, ihr Visum für 6 Monate USA sei bewilligt worden, und in Kürze würde sie über den großen Teich ins Land der unbegrenzten Möglichkeiten fliegen.
Ich beglückwünschte sie zu ihrem baldigen Auslands-Aufenthalt und erzählte ihr, dass ich Maler sei, schon in Paris und London gelebt hätte, und dass das Reisen bilde, - und sie mir doch aus den USA schreiben möge. In Linz stieg sie aus, mit meiner Visitenkarte in der Tasche, und ich harrte der Dinge, die da kommen sollten.
Einen Monat später kam der erste Brief aus Übersee, und, gesprächig wie sie war, schilderte mir Hanni alle Details ihrer ersten Eindrücke jenseits des Atlantiks. Woche für Woche schrieben wir uns und so entstand durch unseren Briefwechsel eine platonische Intimität, die mich auf mehr, zu einer späteren Zeit, hoffen ließ.

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Das halbe Jahr war vorüber, sie kehrte nach Oberösterreich zurück, wo sie in der großen elterlichen Gastwirtschaft wieder zu arbeiten begann. Nun begannen wir zu telefonieren und eines Tages, im November, lud sie mich nach Oberösterreich ein, das Gasthaus mit Zimmern sei gerade geschlossen und ihre Eltern seien zur Zeit auf Urlaub. Hanni allein zuhaus !
Natürlich setzte ich mich sofort ins Auto und fuhr zu meiner Angebeteten, - in der Hoffnung auf ein wildes Liebes-Abenteuer. Kaum bei ihr angekommen, landeten wir auch schon dort, wo die Liebe hingehört - im Bett.
Wunderschöne Tage und ermüdende Nächte folgten und unser Liebeglück schien perfekt. Kurz vor der Rückkehr ihrer Eltern vertschüßte ich mich wieder nach Wien, da diese laut ihrer Erzählung sehr konservativ seien, und es nicht dulden würden, dass ein urbaner Freigeist und Künstler wie ich, in ihre ländliche Bauern-Idylle eindringt.
Doch Hanni hatte nicht mit ihren neugierigen Nachbarn gerechnet. Diese erzählten Hanni's Eltern, da wäre tagelang ein schickes Auto mit wiener Kennzeichen dagestanden, - und nächtelang habe das Licht im Schlafzimmer der Tochter gebrannt. Alarm !
Hanni wurden von ihren Eltern in die Mangel genommen, bis sie gestand. Ihr letzter Anruf war tränenreich, - und ich möge sie vorerst in Ruhe lassen, bis sich die Wogen wieder geglättet hätten. Sie würde sich dann wieder melden.
Ein Monat verging und ich hörte nichts von Hanni. Mein Herz blutete, und als es zu schmerzhaft wurde, rief ich Hanni an, - und was ich da zu hören bekam, werde ich nie vergessen !
Hanni berichtete mir, ihre Eltern hätten einen Privat-Detektiv engagiert und dieser hätte festgestellt, ich sei in Dornbirn geboren und zur Schule gegangen,(Stimmt) wäre aber NIE in der KIRCHE gesehen worden ! (Stimmt). Ich hätte nie die Matura gemacht, (völlig falsch), ich hätte nie die pädagogische Akademie abgeschlossen (völlig falsch), und dass ich Kunstmaler sei, sei ohnehin ein Märchen. (Stimmt ebenfalls nicht !). Die Eltern sagten ihrer Tochter Hanni, sie sei auf einen Hochstapler und Betrüger reingefallen, und es sei ausgeschlossen, dass ich Hanni jemals noch besuchen dürfte.
Zaghaft versuchte ich noch unsere Liebe zu retten und Hanni, meiner Herzensdame, zu erklären, dass diese verletzenden Vorwürfe samt und sonders nicht stimmen würden, aber der familiäre Druck war zu groß, - Hanni gab auf. Und so endete unsere kurze und leidenschaftliche Affäre abrupt und mit einem tiefen Stich in meinem Herzen.
Nun, wie alle mein Freunde wissen, ich hab's überlebt, andere Mütter haben auch schöne Töchter, und ich tröstete mich bald danach mit der rothaarigen Astrid-Christina, die mit den großen Brüsten, deren Eltern mich zwar auch nicht mochten, denn mein Beruf als Kunstmaler erschien ihnen doch etwas zu instabil, doch der Tochter gefiel es, - zumindest sonnige 7 Jahre.
So ist sie also spät aber doch noch in die Welt gelangt, die traurig-sinnliche Geschichte von Hanni und mir.
Eine tragische Liebesgeschichte ohne Happy-End, zerstört durch tratsch-süchtige Nachbarn, stur-schädelige Bauern-Eltern und einen völlig unfähigen Privat-Detektiv, der zu blöd für seinen Job war. Kismet.
In Erinnerung an Hanni hab ich ihr Bild gemalt, ein bildhübsches Mädchen vom Lande, in dem Dirndl, in dem sie mich damals samt ihrer Katze empfangen hatte. Nur die Sache mit dem Buch stimmt nicht ganz : Sie hatte zwar ein Buch, ein dickes handgeschriebenes Kochbuch von ihrer Oma, - aber Zeit zum Lesen fanden wir in den wenigen Tagen unseres intensiven Glücks wahrlich nicht. Wir hatten Besseres zu tun. Es lebe die Sünde !
In diesem Sinne, liebe Freunde, nehmt auch ihr euch die Zeit in erotisch-sinnlichen Erinnerungen zu schwelgen, - am Ende des Seins ist es das, was euch tragen wird.
Danke, dass ihr mein Geständnis bis hierhin mitgelesen habt, es ist eine wahre Geschichte, so wahr mir Gott helfe - euer Künstler - Hugo von Kritzelflink

Still life

"Stilleben am Nachmittag"- Zeichnung von Hugo Heikenwaelder

Heute, liebe Freunde, präsentiere ich euch ein weiteres sommerliches "Stilleben am Nachmittag"!

Als STILLEBEN gelten alle Darstellungen von Bildompositionen mit Objekten.
Am Ende des 16. und Anfang des 17. Jahrhunderts etablierte sich das STILLEBEN (die Darstellung von leblosen Objekten) als eigenständige Kunstgattung.

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Der niederländische Begriff "stil leven" für ein Gemälde ist zum ersten Mal um 1650 in einem holländischen Inventar zu finden.
Um 1600 entstand in ganz Europa ein reger Kunstmarkt, der die Spezialisierung in einzelne Genres (Landschaftsmalerei, Blumengemälde, Stilleben, Portraits) möglich machte.
Ein Anliegen der Maler war es, Objekte der Natur und des alltäglichen Lebens in ihrer eigenwilligen Schönheit zu erfassen und wiederzugeben, und oft auch eine verschlüsselte Botschaft, einen geheimen gedanklichen Inhalt, an Wissende zu vermitteln.
Um die Mitte des 17. Jahrhunderts entwickelte sich die STILLEBEN-Malerei zu einer rein dekorativen Kunstgattung, die im Bürgertum als Zeichen des persönlichen Reichtums repräsentative Zwecke erfüllte.
In der Blütezeit des STILLEBENS, im 17. und 18. Jahrhundert, wurden einige Maler im Zuge dieser Entwicklung hochbezahlte Hofmaler, andere wiederum mussten sich stets ihren Platz auf dem freien Kunstmarkt erkämpfen. In der sogenannten "modernen Kunst" spielt das STILLEBEN keinerlei Rolle mehr.

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Nur meine alte Seele nimmt sich dieses aussterbenden Genres noch ein letztes Mal an, im Wissen, dass es sinnlos ist . . .
Für mich bedeutet diese Art der Malerei einen geistigen Rückzug ins Private, eine Hinwendung zum idividuellen Biedermeier, da die äußere gesellschaftspolitische Wirklichkeit derart unerträglich geworden ist, dass nur noch die seelische Verinnerlichung, das sich Umgeben mit schönen Dingen und positiven Gedanken in intimem Rahmen, die Möglichkeit bietet, einigermaßen unbeschadet den Absturz der alten Welt ins absehbare Chaos zu überleben.
Mögen euch meine STILLEBEN für ein paar Minuten dem Irrsinn des politischen Handelns unserer Volksverräter entreißen.
In diesem Sinne, danke für eure Aufmerksamkeit und bleiben Sie mir gewogen - Ihr Maler und Zeichner - Hugo von Kritzelflink

Still life with teapot

"Stilleben mit Teekanne" - Zeichnung von Hugo Heikenwaelder

Liebe Freunde, heute präsentiere ich euch mein kleines, schlichtes "Stilleben mit Teekanne" !

Nicht nur die Gegenstände führen ein stilles, beschauliches Leben, auch viele Menschen sind in den letzten Jahren immer stiller geworden. Eigentlich sind sie nicht still geworden, sondern eher verstummt. So auch ich.

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Nachdem ich als "Ungeimpfter", wie viele meiner Freunde auch, ausgeperrt wurde, aus Geschäften, Restaurants und auch der Römertherme, und mehr oder weniger eingesperrt wurde, im eigenen Haus, (wo hätte man denn schon hingehen können ?), so wurde ich und Millionen Andere zu einem "Stilleben" gezwungen, das wir uns nicht ausgesucht hatten. Die Mutigeren von uns gingen auf diverse Demonstrationen um ihrem "stillen Leben + Leiden!" zu entkommen, - ich blieb zu Hause, die Teilnahme an den berechtigten Demonstrationen hätte mich zusehr aufgeregt.
Eigentlich könnte ich zu meinem "Stilleben mit Teekanne" noch mein Selbst-Portrait hinzufügen, denn auch ich wurde von der Politik entmenschlicht und auf die Ebene eines manipulierbaren Objekts reduziert. Diesen Angriff auf meine Grundrechte, die eigentlich Abwehrrechte des Bürgers gegenüber einem übergriffigen Staat sein sollten, werde ich niemals vergessen oder verzeihen.
NIEMALS ! Never ever . . .

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Und es wird der Tag kommen, an dem ich mein inneres Schweigen und meinen ungehörten Widerstand artikulieren werde, indem ich diejenigen wählen werde, die von Anfang an an meiner Seite standen. Und ich bitte all jene, die dieselben bitteren Erfahrungen machen mußten und in ein "Stilleben" gezwungen wurden, niemals zu vergessen und zu verzeihen und es mir bei den nächsten Wahlen gleichzutun.
In Dankbarkeit gedenke ich all jener, die mir in diesen schwierigen Zeiten zur Seite standen, die mich nicht ausgegrenzt, denunziert und verleumdet haben, und damit dazu beigetragen haben, dass ich mein eigenes "Stilleben" überlebt habe.
Schönes Wochenende - euer Kleckser - Hugo von Kritzelflink

Summertime

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"Summertime" - Zeichnung von Hugo Heikenwaelder

Heute, liebe Freunde, präsentiere ich euch mein neuestes Werk : "Summertime" - eine unbeschwerte Sommer-Schnulze, - die mich während des Flow beim Zeichnen all die politischen Horror-Meldungen dieser Tage vergessen ließ.

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Silvia und ich gönnten uns dieser Tage nostalgisches Gefühls-Kino und ließen uns mit dem 4-teiligen Film "EMMA", nach einer Geschichte von Jane Austen in ein glückliches 19.Jahrhundert zurück versetzen, und wir schwelgten tränenreich in Herz & Schmerz.
4 lange Stunden ohne politische Belehrungen, ohne unerträglichen Gender-Sprech, ohne Schwule & Lesben, ohne politische Correctness und immergute Farbige, die mir die Welt erklären wollen.
Einfach herzerwärmendes Sommer-Kino, reine Unterhaltung, - aber mit herausragenden Schauspiel-Charakteren, fein gezeichnet und dargestellt, und von einem sehr, sehr klugen Regisseur in Szene gesetzt, der einerseits historisch gebildet ist und andererseits weiß, wie wichtig es ist, die Menschen von den derzeitigen schrecklichen Ereignissen für ein paar Stunden in eine heile Welt zu entführen. Angeregt durch diese perfekte Liebes-Idylle in einer unnachahmlichen englischen Landschaft, mit ihren Wiesen, Klippen und Küsten, setzte ich mich sogleich an meinen Zeichentisch und schuf MEINE England-Idylle, mein persönliches "SUMMERTIME", mit einer jungen Mutter, barfuß am Strand mit Buch, Strohhut und Sonnenschirm, - und einem kleinen Mädchen, das unbeschwert an einer etwas steinigen Küste und unter einer diesigen Sonne seine Kindheit genießt.
In der Ferne noch ein Segelboot, als Symbol eines Sehnsuchtsortes im Nirgendwo, und auch als Metapher für unsere Lebensreise, die irgendwann begonnen hat, jetzt andauert, und hoffentlich eines fernen Tages friedlich enden wird.

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So nehmt sie mit, diese kleine, kolorierte Zeichnung, in die unendliche Galerie eurer Bilder, die ihr in eurem Herzen tragt. Vergeßt nicht die glücklichen Stunden, die eurem Leben Sinn und Freude gaben, und gedenkt auch manchmal derer, denen solche raren Momente unscheinbaren Glücks niemals zuteil wurden.
Ich denke an euch alle - euer Zeichner + Maler - Hugo von Kritzelflink

Traveller

"Traveller" - Zeichnung von Hugo Heikenwaelder

Heute präsentiere ich euch mein neues Werk mit dem Titel : "Traveller"

Die Reisende, in diesem Falle eine elegante Dame, sitzt in der Hotel-Lobby auf ihren gepackten Koffern, und wartet auf ein Taxi, oder ihren Bus, der sie abholt, zum Flughafen bringt, um sie zur nächsten Station ihrer Reise zu bringen, - oder nach Hause.

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Echtes Reisen ist mehr als nur Urlaub.
Wahres Reisen bedeutet Abschied nehmen von Althergebrachten, Aufbruch in Unbekanntes, Ankommen im Nie-Gesehenen.
Erfahrene Reisende empfahlen immer schon 3 Dinge : Reise allein, reise mit wenig Gepäck, reise langsam.
Zum Ersten : Reise allein ! Wer mit seinem ganzen Anhang reist, mit Ehemann oder Ehefrau, mit Kindern, Nachbarn und Freunden, der wird kaum fremde Menschen treffen, sich mit ihnen wahrhaft austauschen, offen dafür sein wirklich Neues und Ungewohntes zu erfahren. Er hat keine Zeit stundenlang durch Gassen und über Plätze zu streunen, Flüchtigkeiten wahrzunehmen und unbekannten Geräuschen zu lauschen. In einer Gruppe ist es nicht möglich spontan vom Weg abzukommen, die Nischen einer fremden Stadt zu entdecken, unbekanntes Gelände zu durchwandern, und sich dahin treiben zu lassen, wo ein tastendes Auge das Ungesehene erahnt.
Zum Zweiten : Reise mit wenig Gepäck ! Beladen mit Koffern, Taschen, Hutschachteln und Kosmetik-Kram, dazu noch Handy, Kamera und Regenschirm, - wie soll da die Wahrnehmung der neuen und unmittelbaren Umgebung funktionieren ? Gezwungen, ununterbrochen auf sein Hab und Gut zu achten, damit es nicht gestohlen wird oder verloren geht, hemmt den Blick selbst für das Offensichtliche, das sich deinem suchenden Auge offenbart. Frei ist man nur ohne Gepäck.
Zum Dritten : Reise langsam ! Wir alle kennen sie : Die gehetzten Japaner und Chinesen, die von einer sogenannten Sehenswürdigkeit zur nächsten rasen, ZACK - ein schnelles Foto machen, und weiter geht's schon in die nächste City. Europa in 10 Tagen ! Nein, das sind keine Reisen, - es erinnert eher an Tiertransporte, die einem gelegentlich auf der Autobahn begegnen : Gestresste Tiere, in engen Käfigen, eingepfercht zwischen anderen Leidensgenossen, die alle ein schreckliches Schicksal erwartet. Reisebusse voller Asiaten oder deutschen Rentnern, abgefüttert und untergebracht in schäbigen 4-Sterne-Hotels, die vor der Pleite stehen. Nein, das ist kein Reisen, kein Sich-Bilden, kein wirkliches individuelles Erleben. Es ist nur ein Abklappern des ohnehin schon längst Bekannten, des schon vor der Reise Tot-Gesehenen : Der Eiffelturm, das Kolosseum in Rom, der schiefe Turm von Pisa, oder, um zum ultimativen Tiefpunkt einer Bildungsreise zu kommen - DISNEYLAND.
In diesem Fall plädiere ich für's Zu-Hause-Bleiben. Denn nur wer langsam wandert und unbekannte Regionen erforscht, wird mehr als das Offensichtliche sehen und seine Seele bereichern.

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Eines meiner frühen Gemälde trägt den Titel : "Wer einsam wandert, wandert lang." - Es hängt bei mir zu Hause, über'm Bett, - und ja, ich hab es nie verkauft, es war und ist mir doch zu lieb, um es wegzugeben.
Denn ich selbst bin der einsame und ewige Wanderer, der die geheimen Wege gesucht und gefunden hat, die zur Quelle führen, - zur Quelle des Glücks, der Zufriedenheit, der eigenen Verwirklichung.
Und ich danke dem Unerforschlichen für mein langes Leben, meine tiefen Erkenntnisse, für die große Liebe, der ich begegnen durfte, und, natürlich, - für das Mysterium meiner Begabung, die mir immer ein Rätsel bleiben wird.
Auch ihr seid alle auf einer unerklärlichen Lebens-Reise und ich wünsche euch allen eine glückliche Heimkehr in eine unversehrte Heimat, solange dies noch möglich ist. - Euer Kleckser Hugo von Kritzelflink

Kinder am Strand

"Kinder am Strand" - Zeichnung von Hugo Heikenwaelder

Heute, liebe Freunde, präsentiere ich euch mein neuestes Werk mit dem Titel : „Kinder am Strand“

Nun, wer wünscht sie sich nicht ? Eine ewig andauernde unbeschwerte Kindheit ? Ich weiß nur, dass es wunderbar war . . . Keine Sorgen, keine Ängste, zeichnen, malen, spielen mit der Katze, Sommer, Sonne, mit den Brüdern planschen im Meer, - und überall die unsichtbaren Heinzelmännchen ! Ich wußte nichts vom Wäsche-Waschen, vom Einheizen in aller Früh, vom Kochen und Abwaschen, vom Arbeiten und Geld-Verdienen . . . Meine Kindheit bestand aus einem einzigen "keine Ahnung haben" !

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Und da war auch noch meine Mutter ! Wenn sie morgens mein Kinderzimmer betrat, erhob sie ihre Stimme und sang : "Wach auf mein Herz und singe . . ." - Ja, so wurde ich täglich geweckt. Und ich stand auf und die Welt um mich herum war Musik. Und jeden Morgen dasselbe herrliche Frühstücks-Ritual : Kakao, heiße Schokolade mit Schlagobers, frischer Striezel mit Marmelade, und vorher noch ein Butterbrot.
Der Ofen war längst eingeheizt, wenn Winter war und ich herunterkam in unsere gute Stube, der Kater längst gefüttert. Im Sommer war auf der Terrasse gedeckt, - es war ein Leben im Hotel, - ein Leben im Hotel MAMA. - Und ja, es war NORMAL, niemals machte ich mir darüber Gedanken, dass es anders sein könnte, anders als schön und perfekt. Weder mir noch meinen älteren Brüdern fiel auf, dass diese perfekte Bürgerlichkeit irgendetwas mit Arbeit, Aufwand und Geld zu tun hatte. Niemals kam mir der Gedanke, dass unsere Eltern Enormes leisteten, um diese familiäre Idylle zu inszenieren. Es war für meinen Vater und meine Mutter ein innerer Auftrag, eine nicht hinterfragbare Pflicht alles Negative dieser Welt von uns Kindern fernzuhalten, - und es ist Ihnen auch gelungen. Und ich war selbstverständlich nicht nur ein absolutes Wunschkind, sondern auch ein echtes Sonntagskind, geboren an einem schönen, sonnigen Sonntag im Mai, - und dass dieser ewige Mai bis heute andauert ist für mich ein Wunder, - und manchmal wird mir ganz wundersam, wenn ich an all das denke, und wie man es in 2 Worte verpackt : Glück gehabt !
Und in den Ferien, gleich nach dem Frühstück, ab in den Garten ! Verstecken spielen hinter Heuschobern, in hohen Sonnenblumen-Feldern, Häfen bauen in der Dornbirner Ache, Segelschiffe basteln und in See stechen lassen, Flieger aus Balsa-Holz entwerfen, ausschneiden, zusammenkleben und endlos fliegen lassen.

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In unserer Familie wurde keiner geschlagen, mißbraucht, gemobbt oder Ähnliches, - wir wußten gar nicht, dass es das gibt. Wir wußten auch nichts über Scheidung, Trennung, Tod oder Verbrechen. Natürlich haben wir Brüder auch gestritten, z.Bsp. darüber, wer bei unserer elektrischen Eisenbahn den Trafo für die Geschwindigkeit der Lokomotive bedienen darf, oder wer mit welchem Schuco-Auto zuerst über den Teppich rasen darf. Aber das war's dann auch schon.
Ja, es waren unbeschwerte Jahre, die lange andauerten. Dass die Heinzelmännchen die Hände meiner Mutter waren, und all die Spielsachen mit dem Geld bezahlt wurden, das mein fleißiger Vater erarbeitete, das weiß ich heute : Bis zur Matura war mir all das keinen einzigen Gedanken wert. Es war alles einfach selbstverständlich.
Unser kindliches Leben war eine einzige Inszenierung, vielleicht um es mir heute zu ermöglichen, diesen Text hier zu schreiben. Aber es war echtes Leben, tatsächliche Unbeschwertheit, wahrhaftiges Glück. Und heute ist der Tag der Dankbarkeit, der Danksagung, für diese Biedermeier-Zeit, wo eine kleine Pfoten-Verletzung unseres Katers mehr Bedeutung hatte, als der 3. Weltkrieg.
Und heute all dieser politische Wahnsinn, diese gesellschaftliche Perversion mit Frühsexualisierung, Gender-Wahn und Drag-Queen-Lesungen im Kindergarten, wo Kinder-Psychen verunsichert und zerstört werden, wo die ganze Welt verkehrt und umgedeutet wird in ihr böses Gegenteil.
Ich bin unendlich dankbar für die heile Welt, die ich in meiner Kindheit erleben durfte und die mich stark gemacht hat für den Rest meines Lebens. Unbeirrt ging ich durchs Leben, tatsächlich, und ich weiß, wodurch ich mein unzerstörbares Selbstbewußtsein bekam : Durch den unerschütterlichen Glauben an die Freiheit, des selbständigen Denkens, der inneren Sicherheit, dass ich selber weiß, was gut für mich ist, und dafür keine Erziehungs-Maßnahmen eines kaputten Staates brauche.
Und mein neuestes Bild, "Kinder am Strand", das ich euch heute präsentiere, und das ich vor wenigen Tagen an meinem Geburtstag zu zeichnen und zu malen begann, ist ein Zeugnis meiner Erinnerung, eine Allegorie auf meine Kindheit, die ein Leben im positiven Sinne prägen, und im negativen Sinn zerstören kann.
Danke auch an alle Begegnungen, die mir in meinem Leben Halt gegeben haben und mich unterstützt haben, dorthin zu kommen, wo ich heute bin : Am Ende eines glücklichen Künstler-Lebens. Und meine Eltern haben dazu den Grundstein gelegt. Mit einer unbeschwerten Kindheit !
Ich danke euch für eure Aufmerksamkeit - euer Zeichner und Maler - Hugo von Kritzelflink

Boote am Meer

"Boote am Meer" - Zeichnung von Hugo Heikenwaelder

Heute, liebe Freunde, präsentiere ich euch mein neuestes Werk mit dem Titel : „Boote am Meer“ - (in Farbe)

Meine liebe SILVIA eröffnete vergangenen Sonntag unser Frühstücks-Gespräch am Balkon mit den Worten : "Heute machen wir einen Ausflug !" - Ihr Tonfall war so, dass ich gleich wußte, Widerspruch ist sinnlos.
Oh Gott, dachte ich mir, schon wieder ein "Ausflug" ! Meine Frau liebt Ausflüge : Ausflüge zu Garten-Messen, zu Blumen-Schauen, ins "GRÜNE", in irgendeine sogenannte "Landes-Ausstellung", etc. - Mich würde das ja nicht stören, aber immer "muss ich mit".
Aber der Reihe nach : Silvia, in ihrer höflichen Art, fragt mich : "Wo willst Du denn gerne hin ?"

Hier die Variante in Farbe !

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Nun, meine Liebste kennt mich genau, - sie weiß genau, ich will nirgends hin, ich will zu Hause bleiben, an meinem Zeichenbrett versumpern, tief eintauchen in meine Linien-Geflechte, mich ganz dem endlosen FLOW meiner voll-automatischen ZEICHNEREI hingeben, versinken im unendlichen Universum meiner zittrigen Striche, die immer wieder neue Bilder entstehen lassen, von denen ich nicht wußte, dass sie in mir drinnen sind, - und die ans Licht der Welt drängen.
Aber egal, es ist Sonntag, ein Ausflug muss sein, und ich muss mich entscheiden. Also sage ich zu Silvia : "Okay, fahren wir halt ins Burgenland !" und schauen, ob der Neusiedler-See tatsächlich am Austrocknen ist, - wie alle Zeitungen schreiben.
Gesagt, getan. Abschied von meinen Katern, rein ins Auto, - bei 28° im Schatten, - und ab ins Land de Burgen.
Der See ist noch da, das Schilf wächst, sodass es kein Entkommen gibt, - und vor allem : Der See randgefüllt mit Wasser, - und absolut NIX zu sehen von irgendeiner Austrocknung. Wie beim KLIMA generell, - alles nur Panikmache.

Und hier die Zeichnung in Schwarz-Weiss !

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Wir besteigen ein Ausflugs-Boot zu einer 70-minütigen Rundfahrt und tuckern durch endloses Schilf, bis wir die weite Fläche des Sees erreichen.
100 Mal gesehen, es ist wie es immer ist. Es ist Sonntag, es ist heiß, die Sonne brennt herunter, die Sitze an Deck des Ausflugs-Bootes sind brennheiß und pickelhart, und ich sitze da, schau auf den See, fühl mich wie in Camus "Der Fremde", - ausgesetzt, nicht dazu gehörend, unter all den tausend Touristen, die sich hier tummeln. Und ich erlebe wie meistens : NICHTS ! Doch sie ist beruhigend : Diese Monotonie der Langeweile.
Es ist seltsam, immer wieder spreche ich mit Leuten und alle wollen sie nur Eines : REISEN !
Die schreckliche Wahrheit ist, ich erlebe nur sehr wenig auf Reisen. Es gibt kein Paris, kein Rom, kein New York. Es ist immer nur "der kleine HUGO in PARIS", der "kleine Hugo in ROM", der "kleine HUGO an der Nordsee" ! Es sind immer "meine Augen", die die Dinge sehen, betrachten, verstehen wollen, ich kann mich nicht lösen von meinem subjektiven Blick, meiner individuellen Wahrnehmung, der persönlichen Perspektive meiner optischen Eindrücke.
Und wie ich mich so sehe, im Gewühl der Menschen, an Deck des Schiffes, mit Blick auf das Schilf und ein paar mickrige Yachten, die vor den niedrigen Wochenend-Häusern am Ufer vor sich hin schaukeln, da denk ich mir : "Ich werde ein paar Boote malen, wenn ich wieder zu Hause bin, Boote in diesiger Sonne, einen milchigen Himmel, und versuchen, die unendliche Langeweile dieser sonntäglichen Langsamkeit einzufangen . . .
Und plötzlich fallen mir André Hellers Worte ein : "Die wahren Abenteuer sind im Kopf, und sind sie nicht im Kopf, dann sind sie nirgendwo . . ."
Und wie ich da so sitze, auf den See schaue und mich frage : "Wo bin ich eigentlich ?" und "Was mach ich hier eigentlich ?", fällt mir dieses seltsame Gedicht ein, das für mich geschrieben scheint, und in dem es heißt :
"Mir träumte, ich sei versunken
Tief im Chinesichen Meer –
Versunken nur, nicht ertrunken . . ."

Und mein inneres Auge sieht Dschunken im chinesischen Meer, Männer mit diesen seltsamen Strohhüten, die wie in Trance ihre Arbeit verrichten, hinausfahren, um an der immer gleichen Stelle immer die gleichen Fische zu fangen, nach Hause schippern, ihren Fang abliefern, wissend, am nächsten Tag wieder das Selbe zu tun . . .

Ja, ich werde ein paar Dschunken malen in endloser Hitze, mit diesiger Sonne und milchigem Himmel. Ein unspektaktuläres Bild, eine unscheinbare Zeichnung, um dieser Gleichförmigkeit, diesen endlosen Wiederholungen, dieser existenziellen Langeweile gerecht zu werden. Und wieder erinnere ich mich an einen Text von Camus : "Hochzeit des Lichts, Heimkehr nach Tipasa" . . . wo dieses Flirren in der Hitze, diese Impressionen am Rande der Wüste beschrieben sind, und wo die Sinnlosigkeit unseres ewigen Tuns und Tun-Müssens ihre kunstvollen Worte findet . . .

Heimgekehrt, hingesetzt, die Stifte zur Hand genommen und versucht diesen Sonntag am chinesischen Meer zu skizzieren . . . Ein paar Boote, ein Horizont unter einem weiten Himmel, eine fahle Sonne, die uns an das Kosmische erinnert, sonst nichts, Striche auf Papier, ein bißchen Farbe, um nicht ganz im Schwarz-Weiss der Linien zu versinken . . .
Danke für den Ausflug, liebe Silvia, ich habe etwas erlebt, aber nicht das ewig Gleiche am Neusiedler-See, das jeder erlebt, der dort seiner Wege geht : das Schilf, das Wasser, die Surfer, die Boote, - sondern die Kathedrale meiner Gedanken und meiner Erinnerungen, die heute in meiner Tagebuch-artigen Zeichnung "Boote am Meer" ihren Ausdruck gefunden haben . . .
Nehmt es mit, dieses unaufdringliche Bildchen, in die Galerie eurer Augen, ihr seht es, ihr habt es gesehen, für Sekunden, vielleicht für 1 Minute, um es dann dem Vergessen anheim zu geben, dem großen Vergessen, wo es hingehört, - und wo wir alle enden werden . . .
Ich danke euch für eure Aufmerksamkeit, - euer Maler und Zeichner - Hugo von Kritzelflink

Girl on the beach

"Girl on the beach" - Zeichnung von Hugo Heikenwaelder

Heute, liebe Freunde, präsentiere ich euch mein neuestes Werk mit dem Titel : „Girl on the beach“ - (in Farbe)

Nach einer längeren Pause habe ich mich endlich wieder aufgerafft und zum neuen Einstieg in die Zeichnerei eine eher simple Zeichnung geschaffen. "Das Mädchen am Strand" ist eine Hommage an unbeschwerte Sommertage, Kinder spielen am Strand, bauen Sandburgen, laufen in die heranrollenden Wellen, lachen, planschen, schwimmen im Meer . . .
Nur die schwache Sonne am diesigen Himmel erinnert an das kosmische Geschehen, in das wir von Anfang bis Ende unseres Lebens eingebunden sind, - und das wir in glücklichen Tagen nicht einmal mehr bemerken.!

Hier die Variante in Farbe !

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Mir ist dies leider nicht vergönnt. Ich bin mir immer dieses Eingebunden-Seins in den großen und unerforschlichen Kosmos bewußt, und es muß schon ein sehr gutes Fußball-Match sein, dass ich dies alles mal für eine kurze Zeit vergesse.
Irgendwie beneide ich die Ahnungslosen, die Geschichtslosen, die Zeitlosen, die so vor sich hin leben, sich niemals Gedanken machen über das Unermeßliche, das sich über uns wölbt, und die sich darüber aufregen können, wenn die Suppe mal versalzen ist. Manchmal wäre ich gerne wie sie, - doch um die Einzigartigkeit jedes Augenblicks des Lebens zu erkennen, ist es mir dann am Ende doch lieber, dass ich Teil eines kosmischen Lebens-Gefühls bin.
Und wer darin einmal angekommen ist, und dieses unfassbare Mysterium einmal erlebt hat, der kommt aus dieser magischen Faszination nicht wieder so leicht heraus.

Und hier die Zeichnung in Schwarz-Weiss !

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In diesem Sinne, meine lieben Freunde, wünsch ich euch ein frohes Wochenende, nehmt mein kleines Bild mit in eure Bilderwelten und vergeßt nicht die 3 großen Fragen des Lebens :
"Wo komm ich her ?
Wo gehe ich hin ?
Und wann bringt mir der Ober endlich meinen Espresso ?"

Absinthe-Drinker

"Absinthe-Drinkers" - Zeichnung von Hugo Heikenwaelder

Heute, liebe Freunde, präsentiere ich euch mein neuestes Werk mit dem Titel : „The Absinthe-Drinkers“ - (in Farbe)

Vereinsamte, heruntergekommene Absinthtrinker waren im ausgehenden 19. und beginnende 20. Jahrhundert immer wieder Motive der Malerei und der Literatur.
Absinthgenuss wird bis heute mit der französischen Kunstszene dieser Zeit verbunden. Zeitzeugen schrieben : „Es scheint, als sei die gesamte europäische Elite der Literatur und der bildenden Künste im Absinthrausch durch ihr Leben getorkelt.“

Hier die Variante in Farbe !

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Édouard Manets berühmtes Gemälde "Der Absinthtrinker", das um 1859 entstand, erregte mit dem Sujet eines verwahrlosten Alkoholikers großen Anstoß und wurde vom Auswahlkomitee des Pariser Salons abgelehnt. Die literarische Vorlage zu dem Gemälde war ein Gedicht von Charles Baudelaire, der selbst Absinth in großen Mengen konsumierte und so versuchte, seine durch Syphilis verursachten Schmerzen zu bekämpfen. Auch Henri Toulouse-Lautrec gehörte zu den bekannten Absinthtrinkern, der seinen Malerkollegen Vincent van Gogh 1887 in einem Café mit einem Glas Absinth porträtierte.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wählte Pablo Picasso wiederholt Absinthtrinker als Motiv. Neben verschiedenen Bildern seiner "Blauen Periode" entstand 1911 auch das kubistische Gemälde "Das Glas Absinth" und 1914 eine Skulptur mit gleichem Titel.
Der Dichter Rimbaud wurde im Jahre 1873 von seinem betrunkenen Liebhaber Paul Verlaine angeschossen, was auf den übermäßigen Absinthkonsum der Beiden zurückgeführt wurde.
Oscar Wilde beschrieb Absinth mit den poetischen Worten: „Absinthe has a wonderful color, green. A glass of absinthe is as poetical as anything in the world.“ Zugleich gab er zu bedenken: „Nach dem ersten Glas sieht man die Dinge so, wie man sie gern sehen möchte. Am Ende sieht man die Dinge so, wie sie sind, und das ist das Entsetzlichste, das geschehen kann.“

Und hier die Zeichnung in Schwarz-Weiss !

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Nun habe auch ich mich des Themas eines morgendlichen Absinth-Trinkers angenommen und ein eher heruntergekommenes, wahrscheinlich arbeitsloses Paar beim Alkohol-Frühstück gezeichnet.
Durch die derzeitige Verarmung weiter Bevölkerungs-Schichten durch Teuerung, Inflation und Politik düfte das Thema "Alkoholismus" demnächst wieder deutlich an Bedeutung gewinnen.