About Hugo Heikenwaelder

Mein Gesamt-Werk umfaßt :
ca.300 Gemälde / Paintings
ca.200 Aquarelle / Watercolours
ca.1000 Zeichnungen / Drawings
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Hugo Heikenwaelder
Tel.: +43 676 433 44 33
Email : heikenwaelder@aon.at
Ein kleiner Teil meines WERKES ist in diesem BLOG zu sehen.
Danke für Ihr Interesse und Ihren Besuch.

Kinder am Strand

"Kinder am Strand" - Zeichnung von Hugo Heikenwaelder

Heute, liebe Freunde, präsentiere ich euch mein neuestes Werk mit dem Titel : „Kinder am Strand“

Nun, wer wünscht sie sich nicht ? Eine ewig andauernde unbeschwerte Kindheit ? Ich weiß nur, dass es wunderbar war . . . Keine Sorgen, keine Ängste, zeichnen, malen, spielen mit der Katze, Sommer, Sonne, mit den Brüdern planschen im Meer, - und überall die unsichtbaren Heinzelmännchen ! Ich wußte nichts vom Wäsche-Waschen, vom Einheizen in aller Früh, vom Kochen und Abwaschen, vom Arbeiten und Geld-Verdienen . . . Meine Kindheit bestand aus einem einzigen "keine Ahnung haben" !

Hier die Variante in Farbe !

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Und da war auch noch meine Mutter ! Wenn sie morgens mein Kinderzimmer betrat, erhob sie ihre Stimme und sang : "Wach auf mein Herz und singe . . ." - Ja, so wurde ich täglich geweckt. Und ich stand auf und die Welt um mich herum war Musik. Und jeden Morgen dasselbe herrliche Frühstücks-Ritual : Kakao, heiße Schokolade mit Schlagobers, frischer Striezel mit Marmelade, und vorher noch ein Butterbrot.
Der Ofen war längst eingeheizt, wenn Winter war und ich herunterkam in unsere gute Stube, der Kater längst gefüttert. Im Sommer war auf der Terrasse gedeckt, - es war ein Leben im Hotel, - ein Leben im Hotel MAMA. - Und ja, es war NORMAL, niemals machte ich mir darüber Gedanken, dass es anders sein könnte, anders als schön und perfekt. Weder mir noch meinen älteren Brüdern fiel auf, dass diese perfekte Bürgerlichkeit irgendetwas mit Arbeit, Aufwand und Geld zu tun hatte. Niemals kam mir der Gedanke, dass unsere Eltern Enormes leisteten, um diese familiäre Idylle zu inszenieren. Es war für meinen Vater und meine Mutter ein innerer Auftrag, eine nicht hinterfragbare Pflicht alles Negative dieser Welt von uns Kindern fernzuhalten, - und es ist Ihnen auch gelungen. Und ich war selbstverständlich nicht nur ein absolutes Wunschkind, sondern auch ein echtes Sonntagskind, geboren an einem schönen, sonnigen Sonntag im Mai, - und dass dieser ewige Mai bis heute andauert ist für mich ein Wunder, - und manchmal wird mir ganz wundersam, wenn ich an all das denke, und wie man es in 2 Worte verpackt : Glück gehabt !
Und in den Ferien, gleich nach dem Frühstück, ab in den Garten ! Verstecken spielen hinter Heuschobern, in hohen Sonnenblumen-Feldern, Häfen bauen in der Dornbirner Ache, Segelschiffe basteln und in See stechen lassen, Flieger aus Balsa-Holz entwerfen, ausschneiden, zusammenkleben und endlos fliegen lassen.

Hier die Variante in Schwarz-Weiss !

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In unserer Familie wurde keiner geschlagen, mißbraucht, gemobbt oder Ähnliches, - wir wußten gar nicht, dass es das gibt. Wir wußten auch nichts über Scheidung, Trennung, Tod oder Verbrechen. Natürlich haben wir Brüder auch gestritten, z.Bsp. darüber, wer bei unserer elektrischen Eisenbahn den Trafo für die Geschwindigkeit der Lokomotive bedienen darf, oder wer mit welchem Schuco-Auto zuerst über den Teppich rasen darf. Aber das war's dann auch schon.
Ja, es waren unbeschwerte Jahre, die lange andauerten. Dass die Heinzelmännchen die Hände meiner Mutter waren, und all die Spielsachen mit dem Geld bezahlt wurden, das mein fleißiger Vater erarbeitete, das weiß ich heute : Bis zur Matura war mir all das keinen einzigen Gedanken wert. Es war alles einfach selbstverständlich.
Unser kindliches Leben war eine einzige Inszenierung, vielleicht um es mir heute zu ermöglichen, diesen Text hier zu schreiben. Aber es war echtes Leben, tatsächliche Unbeschwertheit, wahrhaftiges Glück. Und heute ist der Tag der Dankbarkeit, der Danksagung, für diese Biedermeier-Zeit, wo eine kleine Pfoten-Verletzung unseres Katers mehr Bedeutung hatte, als der 3. Weltkrieg.
Und heute all dieser politische Wahnsinn, diese gesellschaftliche Perversion mit Frühsexualisierung, Gender-Wahn und Drag-Queen-Lesungen im Kindergarten, wo Kinder-Psychen verunsichert und zerstört werden, wo die ganze Welt verkehrt und umgedeutet wird in ihr böses Gegenteil.
Ich bin unendlich dankbar für die heile Welt, die ich in meiner Kindheit erleben durfte und die mich stark gemacht hat für den Rest meines Lebens. Unbeirrt ging ich durchs Leben, tatsächlich, und ich weiß, wodurch ich mein unzerstörbares Selbstbewußtsein bekam : Durch den unerschütterlichen Glauben an die Freiheit, des selbständigen Denkens, der inneren Sicherheit, dass ich selber weiß, was gut für mich ist, und dafür keine Erziehungs-Maßnahmen eines kaputten Staates brauche.
Und mein neuestes Bild, "Kinder am Strand", das ich euch heute präsentiere, und das ich vor wenigen Tagen an meinem Geburtstag zu zeichnen und zu malen begann, ist ein Zeugnis meiner Erinnerung, eine Allegorie auf meine Kindheit, die ein Leben im positiven Sinne prägen, und im negativen Sinn zerstören kann.
Danke auch an alle Begegnungen, die mir in meinem Leben Halt gegeben haben und mich unterstützt haben, dorthin zu kommen, wo ich heute bin : Am Ende eines glücklichen Künstler-Lebens. Und meine Eltern haben dazu den Grundstein gelegt. Mit einer unbeschwerten Kindheit !
Ich danke euch für eure Aufmerksamkeit - euer Zeichner und Maler - Hugo von Kritzelflink

Boote am Meer

"Boote am Meer" - Zeichnung von Hugo Heikenwaelder

Heute, liebe Freunde, präsentiere ich euch mein neuestes Werk mit dem Titel : „Boote am Meer“ - (in Farbe)

Meine liebe SILVIA eröffnete vergangenen Sonntag unser Frühstücks-Gespräch am Balkon mit den Worten : "Heute machen wir einen Ausflug !" - Ihr Tonfall war so, dass ich gleich wußte, Widerspruch ist sinnlos.
Oh Gott, dachte ich mir, schon wieder ein "Ausflug" ! Meine Frau liebt Ausflüge : Ausflüge zu Garten-Messen, zu Blumen-Schauen, ins "GRÜNE", in irgendeine sogenannte "Landes-Ausstellung", etc. - Mich würde das ja nicht stören, aber immer "muss ich mit".
Aber der Reihe nach : Silvia, in ihrer höflichen Art, fragt mich : "Wo willst Du denn gerne hin ?"

Hier die Variante in Farbe !

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Nun, meine Liebste kennt mich genau, - sie weiß genau, ich will nirgends hin, ich will zu Hause bleiben, an meinem Zeichenbrett versumpern, tief eintauchen in meine Linien-Geflechte, mich ganz dem endlosen FLOW meiner voll-automatischen ZEICHNEREI hingeben, versinken im unendlichen Universum meiner zittrigen Striche, die immer wieder neue Bilder entstehen lassen, von denen ich nicht wußte, dass sie in mir drinnen sind, - und die ans Licht der Welt drängen.
Aber egal, es ist Sonntag, ein Ausflug muss sein, und ich muss mich entscheiden. Also sage ich zu Silvia : "Okay, fahren wir halt ins Burgenland !" und schauen, ob der Neusiedler-See tatsächlich am Austrocknen ist, - wie alle Zeitungen schreiben.
Gesagt, getan. Abschied von meinen Katern, rein ins Auto, - bei 28° im Schatten, - und ab ins Land de Burgen.
Der See ist noch da, das Schilf wächst, sodass es kein Entkommen gibt, - und vor allem : Der See randgefüllt mit Wasser, - und absolut NIX zu sehen von irgendeiner Austrocknung. Wie beim KLIMA generell, - alles nur Panikmache.

Und hier die Zeichnung in Schwarz-Weiss !

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Wir besteigen ein Ausflugs-Boot zu einer 70-minütigen Rundfahrt und tuckern durch endloses Schilf, bis wir die weite Fläche des Sees erreichen.
100 Mal gesehen, es ist wie es immer ist. Es ist Sonntag, es ist heiß, die Sonne brennt herunter, die Sitze an Deck des Ausflugs-Bootes sind brennheiß und pickelhart, und ich sitze da, schau auf den See, fühl mich wie in Camus "Der Fremde", - ausgesetzt, nicht dazu gehörend, unter all den tausend Touristen, die sich hier tummeln. Und ich erlebe wie meistens : NICHTS ! Doch sie ist beruhigend : Diese Monotonie der Langeweile.
Es ist seltsam, immer wieder spreche ich mit Leuten und alle wollen sie nur Eines : REISEN !
Die schreckliche Wahrheit ist, ich erlebe nur sehr wenig auf Reisen. Es gibt kein Paris, kein Rom, kein New York. Es ist immer nur "der kleine HUGO in PARIS", der "kleine Hugo in ROM", der "kleine HUGO an der Nordsee" ! Es sind immer "meine Augen", die die Dinge sehen, betrachten, verstehen wollen, ich kann mich nicht lösen von meinem subjektiven Blick, meiner individuellen Wahrnehmung, der persönlichen Perspektive meiner optischen Eindrücke.
Und wie ich mich so sehe, im Gewühl der Menschen, an Deck des Schiffes, mit Blick auf das Schilf und ein paar mickrige Yachten, die vor den niedrigen Wochenend-Häusern am Ufer vor sich hin schaukeln, da denk ich mir : "Ich werde ein paar Boote malen, wenn ich wieder zu Hause bin, Boote in diesiger Sonne, einen milchigen Himmel, und versuchen, die unendliche Langeweile dieser sonntäglichen Langsamkeit einzufangen . . .
Und plötzlich fallen mir André Hellers Worte ein : "Die wahren Abenteuer sind im Kopf, und sind sie nicht im Kopf, dann sind sie nirgendwo . . ."
Und wie ich da so sitze, auf den See schaue und mich frage : "Wo bin ich eigentlich ?" und "Was mach ich hier eigentlich ?", fällt mir dieses seltsame Gedicht ein, das für mich geschrieben scheint, und in dem es heißt :
"Mir träumte, ich sei versunken
Tief im Chinesichen Meer –
Versunken nur, nicht ertrunken . . ."

Und mein inneres Auge sieht Dschunken im chinesischen Meer, Männer mit diesen seltsamen Strohhüten, die wie in Trance ihre Arbeit verrichten, hinausfahren, um an der immer gleichen Stelle immer die gleichen Fische zu fangen, nach Hause schippern, ihren Fang abliefern, wissend, am nächsten Tag wieder das Selbe zu tun . . .

Ja, ich werde ein paar Dschunken malen in endloser Hitze, mit diesiger Sonne und milchigem Himmel. Ein unspektaktuläres Bild, eine unscheinbare Zeichnung, um dieser Gleichförmigkeit, diesen endlosen Wiederholungen, dieser existenziellen Langeweile gerecht zu werden. Und wieder erinnere ich mich an einen Text von Camus : "Hochzeit des Lichts, Heimkehr nach Tipasa" . . . wo dieses Flirren in der Hitze, diese Impressionen am Rande der Wüste beschrieben sind, und wo die Sinnlosigkeit unseres ewigen Tuns und Tun-Müssens ihre kunstvollen Worte findet . . .

Heimgekehrt, hingesetzt, die Stifte zur Hand genommen und versucht diesen Sonntag am chinesischen Meer zu skizzieren . . . Ein paar Boote, ein Horizont unter einem weiten Himmel, eine fahle Sonne, die uns an das Kosmische erinnert, sonst nichts, Striche auf Papier, ein bißchen Farbe, um nicht ganz im Schwarz-Weiss der Linien zu versinken . . .
Danke für den Ausflug, liebe Silvia, ich habe etwas erlebt, aber nicht das ewig Gleiche am Neusiedler-See, das jeder erlebt, der dort seiner Wege geht : das Schilf, das Wasser, die Surfer, die Boote, - sondern die Kathedrale meiner Gedanken und meiner Erinnerungen, die heute in meiner Tagebuch-artigen Zeichnung "Boote am Meer" ihren Ausdruck gefunden haben . . .
Nehmt es mit, dieses unaufdringliche Bildchen, in die Galerie eurer Augen, ihr seht es, ihr habt es gesehen, für Sekunden, vielleicht für 1 Minute, um es dann dem Vergessen anheim zu geben, dem großen Vergessen, wo es hingehört, - und wo wir alle enden werden . . .
Ich danke euch für eure Aufmerksamkeit, - euer Maler und Zeichner - Hugo von Kritzelflink

Girl on the beach

"Girl on the beach" - Zeichnung von Hugo Heikenwaelder

Heute, liebe Freunde, präsentiere ich euch mein neuestes Werk mit dem Titel : „Girl on the beach“ - (in Farbe)

Nach einer längeren Pause habe ich mich endlich wieder aufgerafft und zum neuen Einstieg in die Zeichnerei eine eher simple Zeichnung geschaffen. "Das Mädchen am Strand" ist eine Hommage an unbeschwerte Sommertage, Kinder spielen am Strand, bauen Sandburgen, laufen in die heranrollenden Wellen, lachen, planschen, schwimmen im Meer . . .
Nur die schwache Sonne am diesigen Himmel erinnert an das kosmische Geschehen, in das wir von Anfang bis Ende unseres Lebens eingebunden sind, - und das wir in glücklichen Tagen nicht einmal mehr bemerken.!

Hier die Variante in Farbe !

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Mir ist dies leider nicht vergönnt. Ich bin mir immer dieses Eingebunden-Seins in den großen und unerforschlichen Kosmos bewußt, und es muß schon ein sehr gutes Fußball-Match sein, dass ich dies alles mal für eine kurze Zeit vergesse.
Irgendwie beneide ich die Ahnungslosen, die Geschichtslosen, die Zeitlosen, die so vor sich hin leben, sich niemals Gedanken machen über das Unermeßliche, das sich über uns wölbt, und die sich darüber aufregen können, wenn die Suppe mal versalzen ist. Manchmal wäre ich gerne wie sie, - doch um die Einzigartigkeit jedes Augenblicks des Lebens zu erkennen, ist es mir dann am Ende doch lieber, dass ich Teil eines kosmischen Lebens-Gefühls bin.
Und wer darin einmal angekommen ist, und dieses unfassbare Mysterium einmal erlebt hat, der kommt aus dieser magischen Faszination nicht wieder so leicht heraus.

Und hier die Zeichnung in Schwarz-Weiss !

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In diesem Sinne, meine lieben Freunde, wünsch ich euch ein frohes Wochenende, nehmt mein kleines Bild mit in eure Bilderwelten und vergeßt nicht die 3 großen Fragen des Lebens :
"Wo komm ich her ?
Wo gehe ich hin ?
Und wann bringt mir der Ober endlich meinen Espresso ?"

Absinthe-Drinker

"Absinthe-Drinkers" - Zeichnung von Hugo Heikenwaelder

Heute, liebe Freunde, präsentiere ich euch mein neuestes Werk mit dem Titel : „The Absinthe-Drinkers“ - (in Farbe)

Vereinsamte, heruntergekommene Absinthtrinker waren im ausgehenden 19. und beginnende 20. Jahrhundert immer wieder Motive der Malerei und der Literatur.
Absinthgenuss wird bis heute mit der französischen Kunstszene dieser Zeit verbunden. Zeitzeugen schrieben : „Es scheint, als sei die gesamte europäische Elite der Literatur und der bildenden Künste im Absinthrausch durch ihr Leben getorkelt.“

Hier die Variante in Farbe !

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Édouard Manets berühmtes Gemälde "Der Absinthtrinker", das um 1859 entstand, erregte mit dem Sujet eines verwahrlosten Alkoholikers großen Anstoß und wurde vom Auswahlkomitee des Pariser Salons abgelehnt. Die literarische Vorlage zu dem Gemälde war ein Gedicht von Charles Baudelaire, der selbst Absinth in großen Mengen konsumierte und so versuchte, seine durch Syphilis verursachten Schmerzen zu bekämpfen. Auch Henri Toulouse-Lautrec gehörte zu den bekannten Absinthtrinkern, der seinen Malerkollegen Vincent van Gogh 1887 in einem Café mit einem Glas Absinth porträtierte.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wählte Pablo Picasso wiederholt Absinthtrinker als Motiv. Neben verschiedenen Bildern seiner "Blauen Periode" entstand 1911 auch das kubistische Gemälde "Das Glas Absinth" und 1914 eine Skulptur mit gleichem Titel.
Der Dichter Rimbaud wurde im Jahre 1873 von seinem betrunkenen Liebhaber Paul Verlaine angeschossen, was auf den übermäßigen Absinthkonsum der Beiden zurückgeführt wurde.
Oscar Wilde beschrieb Absinth mit den poetischen Worten: „Absinthe has a wonderful color, green. A glass of absinthe is as poetical as anything in the world.“ Zugleich gab er zu bedenken: „Nach dem ersten Glas sieht man die Dinge so, wie man sie gern sehen möchte. Am Ende sieht man die Dinge so, wie sie sind, und das ist das Entsetzlichste, das geschehen kann.“

Und hier die Zeichnung in Schwarz-Weiss !

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Nun habe auch ich mich des Themas eines morgendlichen Absinth-Trinkers angenommen und ein eher heruntergekommenes, wahrscheinlich arbeitsloses Paar beim Alkohol-Frühstück gezeichnet.
Durch die derzeitige Verarmung weiter Bevölkerungs-Schichten durch Teuerung, Inflation und Politik düfte das Thema "Alkoholismus" demnächst wieder deutlich an Bedeutung gewinnen.

The Visit

"The Visit" - Zeichnung von Hugo Heikenwaelder

Heute, liebe Freunde, präsentiere ich euch mein neuestes Werk mit dem Titel : „The Visit“ - "Der Besuch" (in Farbe)

Liebe Freunde, - heute darf ich euch mein neuestes Werk "Der Besuch" präsentieren.
Natürlich ist es nichts Außergewöhnliches "Besuch" zu bekommen, fast jeder hat irgendeine Tante in Worpswede oder einen armen Onkel aus Amerika, der irgendwann einmal Europa bereist, um seiner Verwandtschaft auf die Nerven zu gehen. Ich aber berichte heute über einen ungewöhnlichen Besucher, mit dem ich viele Jahre befreundet war, und dessen einziger Besuch vor vielen Jahren bei mir einen unvergesslichen Eindruck hinterließ.

Hier die Variante in Farbe !

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Sein Name war Wadim Vasiliev, ein Russe, den ich auf einer Party in London kennenlernte, wo ich Mitte der 70-er des vorigen Jahrhunderts 2 Jahre verbrachte. Wadim war seines Zeichens Maskenbildner für Horror-B-Movies und Underground-Theaterstücke. Er war nicht nur Spezialist für blutleere, bläuliche Lippen, hohle Wangen, wirr-strähniges Haar und Spinnweben aller Art, sondern er war auch zuständig für die Bühnen-Gräber, die an der Oberkante der Seitenteile mit Rollen ausgestattet waren, damit die darin liegende lebende Leiche, die darauf liegende Grabplatte leicht bewegen und verschieben konnte, um effektvoll auf der Bühne aus dem Grab zu steigen und dann taumelnd sein Unwesen als Zombi zu treiben. Gerade inszenierte er ein Stück, in dem ein wunderschönes Mädchen von einem rasenden Vampir ausgesaugt und totgebissen wird, - und diese sich dann als bleiche Untote an dem Vampir zu rächen versucht, was ihr letztendlich auch gelingt, und sie dann endlich ihre ewige Ruhe zurück in ihrem Grab findet.
Er war wegen seiner Homosexualität aus Russland weg gegangen und sah sich selbst als heimatloser Zombi, ein willenlos Auferstandener aus dem Reich der Toten, von tiefer Tragik und Melancholie durchdrungen und in ewiger Trauer über den Verlust seiner Heimat. In London angekommen lernte er das Verwandeln von Schauspielern in andere Gestalten und widmete sich später ausschließlich dem Aussehen von Untoten, Vampiren und Zombies.

Und hier die Zeichnung in Schwarz-Weiss !

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Und wie gesagt, es war Anfang der 90-er Jahre, - es kam ein Telegramm mit seiner Ankunfts-Zeit an der Straßenbahnhaltestelle nur ein paar Meter entfernt von meinem Atelier. Da ich ihn an diesem Abend nicht selbst abholen konnte, empfing ihn dort meine mollige Freundin Tanja, eine Halbrussin mit einem steirischen Vater. Tanja erzählte mir von dieser ersten, surrealen Begegnung und als sie ihn auf russisch begrüßte, sei er zu Tränen gerührt gewesen.
Wadim wohnte als "Besuch" 1 Woche in meinem Atelier und erzählte stundenlang von seinen Horrorfilmen und Keller-Theatern, wo sich jeden Abend Menschen hinverirrten, um sich zu gruseln und in Angst und Schrecken versetzen zu lassen.
Am Tag seines Abschieds fragte ich ihn, was das Wichtigste im Horror-Film-Genre sei, und er antwortete : "Das Wichtigste in diesem Bereich ist, dass man bei den Aufnahmen nicht das Brett mitfilmt, auf dem das MONSTER montiert ist, denn - wenn die Leute das Brett sehen, dann fangen sie an zu lachen, - und das Lachen ist der ultimative Feind des Grusels !".
Also, liebe Leute, hier der Hinweis des Tages : "Sollten Sie jemals zufällig als Kameramann bei einem Horror-Movie engagiert werden : Achten Sie bitte darauf das Brett auf dem das Monster befestigt ist, nicht mit ins Bild zu bringen ! Das ist schlecht für den Film."
In diesem Sinne wünsche ich euch noch einen schönen Tag und 1 Minute Unterhaltung mit meinem Bild von Wadim und Tanja und Ihrer unvergesslichen Begegnung, abends, bei der Tram-Station.
Ein Bild für die Welt, zu Ehren aller Exzentriker und all jener, die es in Zeiten wie diesen noch wagen, ein solcher zu sein oder gar zu werden. Es gibt immer Hoffnung auf Verwirklichung seiner Träume, mögen eure Vorstellungen davon noch so abstrus und abwegig sein. Sogar ich hab das geschafft !
Ich denk an euch alle und euer kompliziertes Leben, soferne ihr überhaupt noch eines habt.
Ihr seid nicht allein - euer - Hugo von Kritzelflink

Hotel

"Hotel" - Zeichnung von Hugo Heikenwaelder

Heute, liebe Freunde, präsentiere ich euch mein neuestes Werk mit dem Titel : „Hotel“ (in Farbe)

Die kolorierte Zeichnung zeigt eine Alltags-Szene, wie sie täglich überall auf der Welt passiert : Ein Paar betritt sein Hotelzimmer. Die Dame hat noch einen kleinen Koffer in der Hand, während der Mann aus dem Fenster schaut. Sind die Beiden Geschäftsleute, Touristen, oder ein Paar auf der Flucht ? Man weiß es nicht. Die Darstellung erinnert mich selbst an Filme des amerikanischen Realismus oder thematisch auch an den Maler Edward Hopper, dessen realistisch gehaltene Bilder in kühler Farbgebung auf die Einsamkeit des modernen Menschen und die Leere des modernen Lebens hinweisen.
Ich gestehe, ich bin im Moment sehr, sehr glücklich mit dem Bild. Es gefällt mir selbst ganz außerordentlich, vereinigt es doch mein sehr individuelles Kolorit mit meinem angeborenen, nervösen Strich, das dem Ganzen eine ganz eigene und wahrlich unnachahmliche Atmosphäre verleiht.

Hier die Variante in Farbe !


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Jetzt, auf meine alten Tage, wo ich mich von der Ölmalerei abgewandt habe, (die Pinsel-Wascherei ging mir schon ordentlich auf die Nerven), und ich mich wieder ganz der ZEICHNEREI widmen kann, wie es schon mein jugendlicher Urgedanke war, fühle ich mich derart glücklich und in meinem Innersten angekommen, dass mir die Harmonie zwischen meinem Sein, meiner Gedankenwelt und meiner Lebensform schier den Atem raubt. Noch nie in meinem langen Leben war ich so glücklich wie in diesen Tagen.

Und hier die Zeichnung in Schwarz-Weiss !

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Dafür bin ich unendlich dankbar und auch zutiefst demütig, denn jeden Monat erreichen mich Nachrichten vom Tod einer meiner Freunde oder Bekannten. Sie alle, - und es waren auch wahrlich begabte Leute darunter -, haben ihr Lebenswerk bereits beendet, manche zu früh, denn sie wurden unvermittelt und brutal aus ihrem Dasein gerissen, - und ich, alter Bohemian, reite immer noch durch die endlosen Weiten meines begnadeten und privilegierten Lebens. Mit Tränen in den Augen stehe ich vor meinem Glück. Nie hätte ich gedacht, dass mir all dies gelingen würde. Und dass mir meine liebe Silvia wirklich alles aus dem Weg räumt, was meinen Schaffensrausch einschränken oder behindern könnte, ist ein weiterer Glücksfall in meiner Lebensgeschichte, für den ich dankbar auf die Knie sinke.
So überlasse ich euch heute ein weiteres Bild meines Lebenswerks, einmal in Schwarz-Weiß, einmal in Farbe.
Möge es euch 1 Minute unterhalten und euch daran erinnern : Das Leben ist ein einzigartiger Film, in dem sich Szene an Szene reiht, bis die letzte Klappe unser Leben beschließt und unseren Film beendet. Mögen euch und mir noch viele Szenen unseres persönlichen Lebens-Films vergönnt sein.
Eine davon habe ich für euch in den letzten Tagen aufgezeichnet, - mein "Hotel".
Ich denke an euch alle, - euer Hugo von Kritzelflink

Ein seltsames Paar

"Ein seltsames Paar" - Zeichnung von Hugo Heikenwaelder


Heute, liebe Freunde, präsentiere ich euch mein neuestes Werk mit dem Titel : „Ein seltsames Paar“ (in Farbe)

Man sieht sie überall, - in den Cafés, den Restaurants, beim Heurigen, aber auch im Kino, im Theater oder bei Konzerten : "Seltsame Paare". Und ich rede jetzt nicht vom vielzitierten "Mysterium der Liebe", sondern von noch etwas Gewichtigerem, etwas Unerklärlichem, einem Tabu : der "Bestimmung".

Hier die Variante Farbe !

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Es gibt sie, die Bestimmung, für einen besonderen Menschen, das ist gewiss, - und nur wer sie erlebt hat, kann wirklich darüber reden.
Freunde sagen dann oft : "Er hat sie gesehen, - und es war um ihn geschehen !", oder : „Die beiden haben sich gesucht und gefunden !“. Danach war er ein Anderer.
Eine Frau gestand mir : "Schon bei der ersten Begegnung wußte ich, - er wird's wohl werden . . .".
Und Männer berichteten mir von unfassbaren spontanen Erkenntnissen mit den Worten : "Sie oder keine." Von einer Sekunde auf die andere.
Und manchmal erzählen Leute nach 60 Jahren Ehe : "Jo, der Franzi, - wissen's, es hat nie an Andern gebn." Und alte glückliche Männer zwinkern : "Mei Frau, die Hanni, und I, mir ghörn zsamm, es war immer so ! Da gibt's nix."
Da gibt es kein Infrage-stellen, da gab es auch kein Überlegen, keinen Zweifel, nichts, - da gab es nur das Eine, das Unausweichliche, das "füreinander bestimmt sein".
Ein ziemlich fanatisch religiöser Mensch, den ich kenne, spricht immer von den "Suchenden", den "Verirrten", die "ihren Weg noch nicht gefunden" haben. Diese interessieren mich aber heute gar nicht. 

Und hier die Zeichnung in Schwarz-Weiss !

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Heute erzähle ich von den früh Ahnenden und sehr bald Wissenden, von der sogenannten "Bestimmung". Meine Eltern wollten, dass ich Anwalt werde, oder Notar, Richter, Arzt oder Ingenieur. Schließlich kam ich aus einem bürgerlichen Haus. Doch ich, - was tat ich ? Ich erinnere mich an hunderte Latein-Doppelstunden, in denen ich über schwierigen Texten saß, um sie zu übersetzen, zu entschlüsseln, zu interpretieren. Doch ich nahm von alledem nichts wahr, saß nur da,- gedankenverloren über Ovids "Metamorphosen" gebeugt, - und kritzelte mit meinem roten Kuli endlos und endlose Muster an die Ränder, Ecken und halbleeren Seiten meines Latein-Buches, völlig losgelöst, abwesend und ohne Teilnahme an dem, was rund um mich geschah. Ich verlor mich vollständig in diesen dichten Liniengeflechten, die ich schon als 16-jähriger immerwährend zeichnete, bis aus der Ahnung Gewissheit wurde, und ich begriff : "Das ist mein Leben, das ist meine Bestimmung, das ist mein Flow, mein ganzes Sein". Nichts wurde aus den Wünschen meiner Familie, meiner Lehrer und Vieler, die mir wohl wollten. Es gab keinen ehrenwerten Beruf, es gab nur eines : "Zeichnen".
Es war und ist meine Bestimmung. Daran gibt es nicht den geringsten Zweifel.
Und manchmal denke ich, es muß es wohl doch irgendwo geben, das "große Buch des Lebens", in dem geschrieben steht, wie es beginnt, verläuft und endet, unser Leben, denn wie sonst hört man immer wieder : "Es kam, wie es kommen mußte !"
In diesem dicken Buch stehen sie drinnen, all die vielen Weggabelungen, die man so sicher, so schlafwandlerisch entschieden hat, um letztendlich dort anzukommen, wo einen die "Bestimmung" hinführen sollte. Sei es zu einem anderen ultimativen Menschen, einem ungewöhnlichen Beruf, einem fernen Land, oder zu einem bestimmten Tier, ohne das einen sein Leben sinnlos erscheinen würde.
All das ist mir, meiner Frau, und vielen anderen Menschen wiederfahren, hat in den Betroffenen ein rätselhaftes Staunen ausgelöst, und endet meistens in der Bemerkung : "Ehrlich, - das kann kein Zufall sein."
Und so schließe ich diesen kurzen Bericht zu meinem Bild "Ein seltsames Paar", dieser Hommage an viele schräge Beziehungen, die täglich passieren, (und die man sich in Ihrer Vielfalt und Einzigartigkeit nicht ausdenken kann), mit den berühmten Worten unseres Herrn Goethe : "Jeder nimmt das Geheimnis mit ins Grab, wie es ihm möglich war, zu leben."
Euer Hugo von Kritzelflink

Sekretärin

"Sekretärin" - Zeichnung von Hugo Heikenwaelder

Heute ist der Tag der "Sekretärin" !

Heute ist der Tag der "Sekretärin" ! Keine Firma in keinem Staat der Welt könnte reüssieren, gäbe es im Hintergrund nicht diese kompetenten Sekretärinnen, Assistentinnen und anderen dienenden guten Geistern, die ihre Chefs bei Laune halten und sie entlasten, damit diese jeden Morgen die Kraft aufbringen, um ihr Unternehmen weiter profitabel zu gestalten.
Wie muß sie also sein, die ideale Chef-Sekretärin ?

Hier die Variante Farbe !

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Neben ihrer fachlichen Kompetenz, die eine unabdingbare Voraussetzung für diesen Job ist, muss die Löwin vor der Tür des Generaldirektors auch schön sein.
Warum das ?
Mein langjähriger Freund Raffaello, seines Zeichens Marketing-Direktor eines italienischen Weltkonzerns, erklärte es mir Anfang der 90er Jahre des letzten Jahrhunderts folgendermaßen : "Stell Dir vor, ich komme an einem regnerischen Novembermorgen um 9 Uhr ins Büro, und als Erstes sehe ich im Vorzimmer eine hässliche Alte ! Woher bitte soll ich die Motivation hernehmen, um meine Untergebenen zu Höchstleistungen anzuspornen und jeden Tag die Welt niederreissen, damit die nächsten Quartalszahlen wieder übertroffen werden ? Nein, sie muß schön sein, am besten sogar sehr schön. Schließlich macht sie ja nicht nur irgendeine Arbeit, sondern meine Assistentin ist ja auch Repräsentantin unserer Firma, meiner Person, und besonders auf Reisen zu Kongressen, zu denen ich sie immer mitnehme, muss sie absolut sehenswert, bemerkenswert und Tageslicht-tauglich sein. Was hat man denn sonst schon ? Ein Leben in Flugzeugen, in teuren aber gesichtslosen Hotels, in ihren Hotelbars und Restaurants, wo man gezwungen ist seine Abende einsam zu verbringen ? Nun, da hilft schon eine kluge und kuschelige Sekretärin, die einen besser kennt und versteht als seine eigene Ehefrau !"

Und hier die Zeichnung in Schwarz-Weiss !

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Das Wichtigste ist schon das Bewerbungsgespräch. Man weist als Chef darauf hin, dass es vorallen um Loyalität, Diskretion, Geheimhaltung und Zuverlässigkeit geht. Man fragt, ob sie an Auslandsreisen interessiert sei, Zeit dafür hat, - und man sie selbstverständlich bei der entsprechenden Garderobe unterstützen werde, - schließlich sei man ja das Gesicht des Konzerns !
Meistens beginnen da schon die Augen der wiligen Damen zu leuchten, besonders, wenn sie Anfang 30, kinderlos und frisch geschieden sind. In diesem Alter, wenn die ersten Anzeichen des Panikmodus erkennbar werden, hoffen Frauen auf einen letzten Schub an Aufmerksamkeit, der sie hinwegträgt über die Banalitäten des Alltags, der ein neues Feuer in ihrem Herzen entfacht, und sie geheime Dinge erleben läßt, von denen sie immer geträumt hat. All das wußte mein Freund Raffaello, der elegante Mailänder, in seinen dunkelblauen Seiden-Anzügen mit den hellen Leder-Maßschuhen, dem erfahrenen Kämpfer für Großaufträge und Mädchenherzen.
Ja, sie lagen ihm zu Füßen, seine Sekretärinnen, sie liebten ihn für die Farbe, die er in ihr Leben brachte, als tägliche Ablenkung auch vor ihrer langweiligen Ehe, mit einem Mann, der abends nur noch Fussball schaute.
Und Raffaello, der Verführer, - (wie sonst denn hätte er so weit kommen können ?) -, sagte schon bei der Bewerbung zu seiner "Sekretärin", seiner späteren Geliebten, auf deren Frage nach seiner Frau : "Ach, Frau Eva, - meine Ehefrau, die ist weit weg, in Mailand, und ich bin hier in Wien, - und wenn ich 1 Mal im Monat nach Hause komme, dann ist sie müde, hat Kopfweh oder ihre Tage . . . ! Lassen wir das, - das Thema ist wahrlich zu ermüdend."
Genug gesagt für heute ! Ja, so war es vor 30 Jahren, jener Zeit vor der "MeToo - Bewegung", vor der "Political Correctness" und all dem "Gender-Gedöns", als Männer noch Männer waren und keine verweichlichten Kuscheltiere, die zumindest im Privaten noch sagten, was sie dachten und wollten. Und was sie auch bekamen.
War es nicht eine schöne Zeit ?
Und was ICH sage zum Thema "Sekretärin", zur Suche nach Glück, Erfolg, Liebe und den Unwägbarkeiten des Lebens, das hat unser geliebter Schreiberling Arthur Schnitzler schon vor über 100 Jahren so treffend formuliert : "Die Seele ist ein weites Land . . ."
In diesem Sinne, meine lieben Freunde, übergebe ich euch heute mein Bild einer "Sekretärin", auf dass es euch gefallen und erheitern möge, auch wenn es nur ein paar Farben und schwarze Striche sind. - Ich denke an euch alle , euer - Hugo von Kritzelflink

Blue Swan

"Blue Swan" - Zeichnung von Hugo Heikenwaelder

Heute ist der Tag des "Schwans" !

Mein neuestes Kunstwerk trägt den bedeutungsschwangeren Titel : "Blue Swan" .

Hier die Variante in Farbe !

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Schwäne haben oft die menschliche Fantasie beflügelt: Davon zeugen nicht nur der Mythos von "Leda" oder der "Schwanengesang", sondern auch Märchen wie "Das hässliche Entlein" geben davon Kunde. In diesem Märchen versinnbildlicht der Schwan u. a. Reifung und Vollendung, er wird in der Kunst und Literatur aber auch als "Allegorie für Reinheit" gebraucht, zu nennen wäre in diesem Zusammenhang etwa der Schwanenritter "Lohengrin" bei Richard Wagner, dessen Nachen von einem Schwan gezogen wird. In der Prosa-Edda wird erwähnt, dass zwei Schwäne im heiligen "Urdbrunnen" schwimmen. Die irische Mythologie verwendet in ihrer Symbolik sehr häufig Schwäne.

Und hier die Zeichnung in Schwarz-Weiss !

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Für mich war und ist der Schwan ein Zeichen vollendeter Schönheit, seine Form, seine reine weiße Farbe, seine Eleganz in der Bewegung im Wasser, - all das hat diese Spezies zum Mythos werden lassen. Heute ist der Tag gekommen, an dem auch ich dieser ästhetisch unübertrefflichen Kreatur meine Huldigung zuteilwerden lasse. Um etwas Irritation in mein Werk hineinzubringen, habe ich mich für eine Variante "in Blau" entschieden.
Danke für eure Aufmerksamkeit - euer Hugo von Kritzelflink

Lampe

"Lampe" - Zeichnung von Hugo Heikenwaelder

Heute ist der Tag der "Lampe" !

Jeder hat eine, jeder braucht eine, - am Nachtkastl, um im Bett zu lesen, oder im Hintergrund beim Fernsehen, um eine gedämpfte Atmosphäre herzustellen, oder nachts, damit man nicht über die Katze fällt, bei der Wanderung zum Kühlschrank oder zur Schokolade und zurück. Die Lampe ist unentbehrlich. Doch wer hat sich dieses Ding in Wahrheit schon einmal genau angesehen ? Es ist einfach immer da, wird fast automatisch eingeschaltet und wieder ausgeschaltet, und in dieser Sebstverständlichkeit wird es in Wirklichkeit kaum mehr beachtet. Drum erlaube ich mir heute, auf diesen wichtigen Gegenstand hinzuweisen, ihn neu darzustellen, der nur mehr wahrgenommen wird, wenn die Glühbirne kaputt geht und ersetzt werden muss.

Hier die Variante in Farbe !

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Und bei der Bildgestaltung ist es wie beim Heurigen. Neben ein paar lustigen Freunden und hübschen Mädels braucht man nur 3 Dinge : 1 Wiener Schnitzel, 1 Erdäpfelsalat, 1 Weißen Spritzer, - und schon geht die Party los !
Beim Zeichnen ist es nicht anders, - man braucht nur : 1 Tischchen, 1 Lampe, 1 Bücherschrank, - und schon ist man mitten drin im "Kunstschaffen" !
Der Rest ist dann das individuelle Können : Raumaufteilung (Komposition), der (angeborene) Strich, und die perfekte Palette (Kolorit). Und, Schwuppdiwupp, schon ist das neue Kunstwerk fertig. Okay, so Schwuppdiwupp geht es auch wieder nicht, - man hängt schon mal 15 Stunden dran, bis die Kiste fetzt. Aber sei's drum. Man hat ja sonst nichts zu tun . . . außer die Kater zu bürsten, die Römertherme zu besuchen, oder, wie heute, schnell mal zur Wahl zu gehen und seine Stimme abzugeben, -. . .

Und hier die Zeichnung in Schwarz-Weiss !

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Woher aber kommt sie, diese unbändige Energie, Schönheit zu erschaffen, sie völlig individuell zu gestalten, sie herzuzeigen und zu verbreiten ? Tief im Innern ist diese Unruhe, die einen unaufhörlich zwingt, Neues zu erschaffen, eine bestimmte Perspektive zu wählen, Form und Farbe immer wieder neu zu definieren, und seinem Gesamtwerk eine weitere Nuance hinzuzufügen.
Man macht es im Grunde nicht wegen des (vielen) Geldes, (ich war mein Lebtag immer überbezahlt, denn in Wahrheit hätte ich es auch umsonst gemacht), sondern man will sein Talent ausloten, dazugehören zur Gruppe der offensichtlich Begabten, und seiner inneren, absoluten und einzigartigen Sicht der Dinge einen ganz persönlichen Ausdruck verleihen. Und ja, das Hochgefühl, die totale Euphorie, die sich nach einem weiteren, geglückten Mal-Coup einstellt, ja dieses Glücksgefühl ist unbeschreiblich, wird zur Sucht, zur Obsession, - zum dauerhaften, sich immer wiederholenden KICK, den man täglich braucht, um dem Irrsinn dieser Tage etwas entgegenzusetzen.
Im Rausch des Zeichnens, diesem stundenlangen FLOW, vergißt man die Welt, die Zeit, die Banalität des äußeren Lebens, dringt ein in das Universum und das Mysterium seines künstlerischen Automatismus, - es gibt kein Denken mehr, die Hand werkt wie losgelöst vom Körper, automatisch gesteuert wie von Geisterhand, fehlerlos bis zur letzten Linie, - und am Ende staunt man selbst über die Natürlichkeit seines Werkes, seine individuelle Kraft, diesen ganz persönlichen Wurf und Ausdruck. Und am Ende fragt man sich immer wieder : Wie war das möglich, wie hat man das bloß hinbekommen, wo kam diese ultimative Sicherheit in der Gestaltung, der Komposition, der Strich- und Linienführung, des aus dem tiefsten Inneren herkommenden Kolorits her, das auch ohne nur 1 Sekunde nachzudenken die richtige Farbe mischt und aufträgt, bis das Werk vollendet ist ?
Die Wahrheit ist : Ich weiß es nicht, niemand weiß es, - es ist einfach da, ein ewiges Rätsel, ein Mysterium, ein Wunder.
Dankbar schmeiss ich mich auf den Boden, demütig darüber, mit diesem Geschenk der Schöpfung geboren zu sein, mein ganzes Leben mit mehr oder weniger nichts Anderem verbracht zu haben, als zu zeichnen und zu malen, und immer noch das Privileg zu genießen von meiner Kunst, seelisch, ästhetisch und materiell getragen zu werden. Mit einem Wort : Glück gehabt !
Und auch meine neueste "Lampe" entstand in den letzten 2 Tagen in diesem Schaffensrausch, in den ich täglich versinke, um meiner inneren Stimme zu folgen, und ein neues Bildwerk zu gebären, mit dem ich euch überraschen kann.
In diesem Sinne hoffe ich, dass ihr meiner schönen "Lampe" mit Wohlwollen begegnet, und sie als Geschenk meiner späten Jahre betrachtet, und ihr einmal sagen könnt : "Ich war dabei, in dieser seiner letzten schöpferischen Phase, - und ich habe es bewußt miterlebt. Danke dafür."
Alles Liebe euch allen, einen schönen Sonntag noch, - und, wie sagte unser alter Kaiser immer : "Es hat mich sehr gefreut" - euer Hugo von Kritzelflink

Besuch im Atelier

Immer wieder schön, eine neue Kundin im Atelier begrüßen zu dürfen . . .

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Hummer 2023

"Hummer" - Zeichnung von Hugo Heikenwaelder

Heute ist der Tag des "Hummers" !

Nachdem ich mein "Hummer-Aquarell-Foto" gefunden hatte, entschloß ich mich auf der Stelle, eine neue Version eines "Hummers" in Angriff zu nehmen. Nachdem ich mich 40 Jahre nicht mehr um dieses Thema gekümmert hatte, mußte ich erst mal recherchieren, wie dieses Viehch eigentlich genau ausschaut, denn kein Mensch kann aus dem Kopf heraus einen"Lobster" malen, - dazu ist die Form zu kompliziert. Nach 2 Stunden des intensiven optischen Studiums, machte ich mich dann an die Arbeit, - und es entstand mein "Hummer 2023", den ich euch in doppelter Variante heute präsentiere : Hier die Variante in Farbe
Viel Vergnügen - Hugo von Kritzelflink

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Und hier die Variante in Schwarz-Weiss !

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Hummer

"Hummer" - Aquarell von Hugo Heikenwaelder (1986)

Heute ist der Tag des "Hummers" !

Meinen ersten HUMMER, liebe Freunde, malte ich bereits vor ca. 40 Jahren. Das Thema sprach mich an, weil dieses Krustentier eine wahrlich sehr originelle Form hat, diese 8 Beine und die großen Scheren, - die machen schon was her. Es war ein flottes Aquarell, das ich in wenigen Stunden, 2 bis 3, flott in Szene setzte und mein Kunsthändler verkaufte es bald darauf an einen erfolgreichen Restaurant-Besitzer, der es dann in seinen Räumlichkeiten seinem Publikum präsentierte.
Vor 3 Tagen nun fand ich zufällig das Foto aus den 80er Jahren, und möchte es euch nicht vorenthalten.

Katze

"Katze" - Zeichnung von Hugo Heikenwaelder

Heute ist der Tag der "Katze" !
Seit Kindertagen begleiten mich diese edlen Tiere und in den vielen Jahrzehnten der Gemeinsamkeit entwickelte ich mich vom kindlichen Katzenfreund zum Katzenversteher, dann zum Katzenflüsterer und inzwischen bin ich Experte und Verhaltensforscher dieser räuberischen Spezies.

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Vor ca.9000 Jahren begann die Domestizierung, bzw. die Selbst-Domestizierung dieser Tiere. Die klugen Katzen erkannten, dass es sich in der Symbiose mit Menschen weitaus besser und gemütlicher leben läßt, als alleine in freier Wildbahn. Und auch der sesshafte Mensch erkannte die Nützlichkeit dieser Mäusejäger, und setzte sie als Bewacher der Getreidespeicher ein. Bei den Pharaonen erlangten sie dann endlich ihren verdienten Kultstatus, - und nicht nur bei mir hat sich dieser Status bis heute erhalten.
Und um ein Bonmot von LORIOT abzuwandeln, verkünde ich heute : "Ein Leben ohne Katze ist möglich, - aber sinnlos."
20 Stunden zeichnete ich an diesem Katzenbild, - und als manischer Maler versuchte ich all meine Liebe, meine Bewunderung und all mein Verständnis und Wissen in dieses Kunstwerk einfließen zu lassen. Und mit dem Ergebnis bin ich durchaus zufrieden und übergebe dieses neueste Bild der Welt zur Betrachtung.

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Dicke Bücher wurden schon über das beliebteste und verbreitetste Haustier dieses Planeten geschrieben, Millionen von Katzenvideos wurden auf YouTube hochgeladen, und auf allen Kontinenten sind diese einzigartigen Tiere anzutreffen. Und dennoch wissen oft langjährige Katzenbesitzer sehr wenig über ihr Familienmitglied.
Frage : "Wieviele Krallen hat eine Katze ?" - Und obwohl die Mehrzahl der Katzenhalter jahrelang mit ihren Lieblingen zusammenlebt, sie streichelt, bürstet und berührt, wissen die Wenigsten dazu die richtige Antwort, - nämlich : "Eine Katze hat 18 Krallen." Jeweils 5 an den Vorderpfoten und 4 an den Hinterpfoten.
Hätten Sie's gewußt ? Wahrscheinlich nicht. Also wieder mal gescheiter geworden . . .
In diesem Sinne überlasse ich die beiden Katzenbilder (Schwarz-Weiss und in Farbe) eurer hoffentlich wohlwollenden Betrachtung und gönne mir heute eine künstlerische Ruhepause und widme mich der körperlichen Entspannung, umgeben von Flauschi, Linus und Murli, den glücklichen Begleitern meines glücklichen Lebens !
Freut euch des Lebens, jeder Tag ohne gehobene Stimmungslage ist ein verlorener Tag ! Ich weiß es, - euer Hugo von Kritzelflink

Blondi

Heute ist der Tag von "Blondi" !

Heute ist der Tag von "Blondi", meiner neuesten Zeichnung über einen privaten Moment einer jungen Dame im Badezimmer, - aber es ist auch ein Tag des Scheiterns.

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Leider bin ich mit der Zeichnung gar nicht zufrieden : Es stört mich, dass BLONDI mit ihren Haaren an den oberen Bildrand stößt, aber ich hatte keinen Platz mehr nach oben, da ich zuerst das Badezimmer gezeichnet hatte, - die Unterarme der Lady schauen völlig behindert aus, und an den Händen, die den BH öffnen oder schließen, bin ich völlig gescheitert. Einfach ein MURKS. Ich habe wieder einmal gesehen, wo meine Grenzen sind, aber so ein Tag mit offensichtlichen Schwächen, - auch die Gesichts-Kontur ist völlig mißglückt - zeigt, dass die Bäume nicht in den Himmel wachsen. Ganz ordentlich finde ich das Kolorit, den Strich und die Hell-Dunkel-Kontraste, aber insgesamt, - auch die Haare sind nicht wirklich durchgestylt - ist das Ganze kein Werk von Meisterhand.
Wenn man die Malerei in ein System des Stabhochsprungs einordnen würde, dann springen die Großmeister (Rembrandt, Rubens, Brueghel, Leonardo da Vinci) alle mindestens 6 Meter 30. - und ich nicht mal 1 Meter, ja, vielleicht 98 cm, aber mehr ist nicht drin. Leider, leider.

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Aber das hat auch etwas mit dem Nervensystem zu tun, mit der Ausdauer, der Ungeduld.
Die Großen konnten locker ein dreiviertel-Jahr am "Turmbau zu Babel" herumpinseln, oder Monate mit einer "Madonna" zubringen, aber mir geht spätestens nach 3 Wochen jedes Bild derart auf den Keks, sodass ich hinschmeisse.
Und im Moment hab ich schon nach 3 Tagen genug. Gott sei Dank weiß ich das und suche mir die Bild -Themen und Formate schon so aus, dass ich da zeitmäßig irgendwie hinkomme. Mehr ist nicht mehr drin. Aber weigstens das.
Wie ihr seht, liebe Freunde, heute ist nicht mein Tag, auch die beiden letzten Tage mit "Blondi" waren schon eher durchwachsen, weil ich die Fehler sah, aber das Ganze nicht mehr ändern konnte, und ich das Bild fertigstellte, wissend, dass es nicht zu einem High-Light reichen würde.
Aber, wie heißt es so schön : Leben heißt scheitern, - und ich habe wieder mal bewiesen, dass dem tatsächlich so ist.
Aber auch das gehört ehrlicherweise zur Darstellung der Wahrheit, und darum werde ich euch dieses WERK nicht vorenthalten, auch wenn es meinen Ruhm eher schmälern als fördern wird.
In diesem Sinne, liebe Leute, noch einen schönen Sonntag !
Jetzt werde ich mich ein bißchen mit Kitzbühel-Schifahren-Schauen ablenken und mich bedauern, weil es zum LEONARDO nicht gereicht hat.
Wie das Leben halt so spielt - euer Hugo von Kritzelflink

Schaukelpferd

Heute ist der Tag des "Schaukelpferds" !

Zu jener Zeit, vor vielen Jahrzehnten, als ich noch ein kleiner Bub war, hatte fast jedes Kind ein "Schaukelpferd". Zwar war auch meines nicht so schön wie jenes, das ich für euch in den letzten 2 Tagen gezeichnet habe, aber jeder hatte eins. Täglich wurde das arme Holz-Pferd beritten und das Einzige, auf das man achten mußte, war, dass einem die Katze nicht unter die Kufen kam. Aber das passierte nicht, denn unser Kater Biwiu haßte das Ding, und rannte schnurstracks in den Garten, wenn ich es in Betrieb nahm. Dieses Hutschpferd gehört zu meinen frühesten Erinnerungen, - und ich sehe es noch heute leibhaftig vor mir. Und außerdem ruft das Thema "Schaukelpferd" nostalgische Gefühle in mir wach.

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Später dann, ich muß 7 - 8 Jahre alt gewesen sein und konnte schon lesen und schreiben, erlebte ich dann eine Geschichte, die mir ebenfalls bis heute in Erinnerung geblieben ist.
Es war an einem 31. Oktober, dem sogenannten "Weltspartag". Das war in meiner Kindheit ein großes Thema. In der Schule referierte der Lehrer darüber, die Eltern sowieso,- und wir alle, die eine bunte, metallene Sparbüchse hatten, brachten diese an diesem Tag in die örtliche Sparkasse, ließen sie leeren, und das Gesparte auf das Sparbuch buchen. Es war immer sehr erhebend, das Geld wachsen zu sehen, und das Gefühl zu haben immer reicher zu werden.
An jenem Tag gab es anläßlich des Weltspartags auch ein Preisausschreiben. Die gestellte Frage war einfach zu beantworten und so nahm ich teil, natürlich in der Hoffnung zu den Gewinnern zu gehören. Hauptpreis waren, glaube ich, 1000 Schilling in bar und diverse Sachpreise.
Und tatsächlich bekam ich kurz vor Weihnachten ein Schreiben, dass ich etwas gewonnen hätte, und mir den Preis in der Sparkasse abholen könnte. Große Aufregung natürlich allerseits. Gleich am nächsten Tag stand ich dort am Schalter, mit meiner Gewinn-Benachrichtigung, in Erwartung des ersehnten Preises. Es war zwar nicht der Hauptpreis, aber ein wunder-wunder-schönes Set mit 25 exklusiven BUNTSTIFTEN, in einer noblen Holz-Schachtel mit einem Schiebe-Verschluß, - ein Ding für echte Zeichen-Profis. Mein Herz machte einen Salto ! Genau davon hatte ich schon immer geträumt. Tagelang wagte ich es nicht die schönen, teuren Stifte zu benutzen, sondern betrachtete sie nur in ihrer gestaffelten, regenbogenhaften Farbenpracht. Eines Tages dann, nachdem ich mich daran genügend sattgesehen hatte, schritt ich dann zur Tat, mit der sicheren Überzeugung, dass es mir gelingen würde, daraus ein den Stiften adäquates Kunstwerk zu erschaffen.
Gott sei Dank war es bereits damals schon möglich, die einzelnen Farbstifte nachzukaufen, sodass mein Set über viele Jahre immer vollständig war.
Schon damals war mir immer Eines wichtig : der Plan !
Erstens : Was will ich zeichnen.
Zweitens : Welches Format ist dafür geeignet.
Mein Vater instruierte mich schon im Volksschulalter darüber. Eine Tänzerin, also eine aufrechtstehende Person, malt man im Hochformat, - ein liegendes, schlafendes Mädchen natürlich im Querformat. Logisch dachte ich, im vollen Bewußtsein, dass ich auch selbst darauf gekommen wäre. Und blond wirkt besser als schwarze Haare, und Katzenbilder sind beliebter als die Zeichnung einer Heuschrecke.
Dies alles lernte ich von meinem Vater, Grundbegriffe einer erfolgreichen Maler-Karriere. Schon Leonardo befand : " Willst Du ein junges Mädchen malen, - dann mal daneben einen alten Mann !"
An diesen elementaren Erkenntnissen hat sich bis heute nichts geändert, - außer man gehört zu jenen kaputten Moderninskis, die das Hässliche schön, und das Schöne unerträglich finden. Diese haben nämlich etwas Wichtiges nie erlebt : Vor der absoluten Schönheit gewisser Dinge niederzuknien und zu weinen. Vollkommene Schönheit zu erleben und erleben zu können, ist ein Privileg sensibler Ästheten, und wer dieser Magie des Augenblicks jemals verfallen ist, wenn ein jungfräulicher Blick auf etwas Vollkommenes trifft, möchte diese Momente der Ergriffenheit nicht mehr vermissen.
Mein erstes wahres Kunsterlebnis hatte ich im Alter von ca. 6 Jahren, vor der Auslage eines italienischen (südtiroler) Bildhauers. Ich saß hinten auf dem Gepäckträger meines Vaters auf dem Weg ins Freibad, als ihm die Kette aus dem Fahrrad sprang, und er diese wieder richten mußte. Genau vor dem Atelier und der Auslage des Bildhauers Gottfried Detomaso. Ich sah dann diese überwältigende Holzfigur, dieses Schnitzwerk der Meisterklasse, - und war wie erschlagen ! Vollkommene Schönheit, in existenzieller Ausdruckskraft, - ein Meilenstein in der Skala meiner Kunsterlebnisse. Und vor allem das erste, mit allen Sinnen Erlebte, und bis heute unvergessen. Ich werde darüber einmal einen eigenen Text schreiben. 20 Jahre später stand es immer noch in der Auslage. Gerne hätte ich es gekauft, - aber es kostete damals schon 100.000 Schillinge. 10 Jahre später dann hatte ich das Geld, aber da war die Figur bereits nach Belgien verkauft worden. Ein Schmerz bis heute, denn später wurde der Bildhauer mein Freund, mit dem ich viele Stunden meiner Freizeit verbrachte. Auch wesentliche Erkenntnisse über das Leben erfuhr ich durch ihn. Immer, wenn mich wieder mal eine Schöne verlassen hatte, und ich ihm davon erzählte, sagte er nur : "Hast Du bekommen, was Du wolltest ?" - Und ich : "Na klar hab ich bekommen, was ich wollte, - oder schau ich so aus als ob ich nicht bekäme, was ich wirklich haben will !" - Und er wiederum : "Dann schweige und beschwer Dich nicht, - zu bekommen, was man begehrt ist ein Privileg ! Sei dankbar und demütig." - Ja, solche kurzen Worte fand er für das wirkliche Leben, - und ich habe sie mir bis heute gemerkt.
In diesem Sinne, meine lieben Freunde, erfreut euch an meinem gelungenen Schaukelpferd. Man weiß nie, wann die Schöpferkraft erlischt und der Unerforschliche einem den Pinsel aus der Hand nimmt.
Alles Liebe - euer - Hugo von Kritzelflink

Wecker

"Wecker" - Zeichnung von Hugo Heikenwaelder

Heute ist der Tag des "Weckers" !

Nun, liebe Leute, wie kommt man bloß auf so ein "Bild-Thema" ?
Ganz einfach, man liegt im Bett, kann wieder mal nicht einschlafen, hängt seinen Gedanken nach, und dabei fällt einem Folgendes ein :
"WER, in meinem Leben, ging mir wirklich MAXIMAL auf den Wecker !" Die LISTE ist länger als ich dachte !

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Da ich zu längerem Hass nicht fähig bin, dieser dann schnell zum "auf den Wecker gehen" mutiert, und sich dann später in völlige Gleichgültigkeit gegenüber einer bestimmten Person verwandelt, ist es schwierig, sich an echte frühe Hass-Gefühle zu erinnern. Und ich kenne niemanden, der in seinem Leben NICHT solchen geächteten Personen begegnet wäre. Oft schon in der eigenen Familie, dann in der Schule oder der Uni, später auch im Beruf, aber auch privat. Auch wenn ich die meiste Zeit meiner vielen Lebensjahre sozusagen OBENAUF gewesen bin, so habe natürlich auch ich persönliche Wunden, seelische Verletzungen und die Versuche von Demütigungen erlebt. Gott sei Dank ist das alles sehr, sehr lange her, der damalige Spontan-Schmerz längst Vergangenheit, die Beleidigungen längst vergessen und "ad Acta" gelegt. Das Glück liegt im Vergessen und im erfolgreich verdrängen : Und glaubt mir, liebe Freunde, ich bin ein "Meister des Vergessens". Und da ich in meinem Leben langfristig keinen Platz für negative Gefühle habe, bzw. zulasse, bleibt nur eine letzte blasse Ahnung und Erinnerung an Momente psychischer Schmerzen. Von einem dieser Vorfälle möchte ich berichten, denn diese Geschichte hat auch meinen Lebensweg nachhaltig beeinflußt !
Also, ich zählte gerade mal junge 16 Lenze, als sich Folgendes zutrug, - und zwar im Real-Gymnasium in dieser beschissenen Kleinstadt in Vorarlberg, in der ich irrtümlich geboren bin.
Und es geht um meinen Zeichenlehrer. Ich weiß nicht, ob er wirklich ein böser Mensch war, oder nur nachtragend und unnachgiebig bis in den Tod.
Jedenfalls war es ein Horror ihm zu begegnen.
Eines schönen Tages, es war ein Freitag, und wir hatten eine Zeichen-Doppel-Stunde, kam er daher und verlangte, dass wir einen Hammer und nebenstehend ein Glas Wasser zeichnen sollten. Ich als typischer 16-jähriger, voller Flausen und ersten Tostesteron-Schüben, sollte also einen Hammer zeichnen. Einen HAMMER ! Damals gab es für alle, nicht nur für mich, 3 Themen : 1.) Schöne Mädchen, - 2. Mädchen im Allgemeinen, - 3.) Hässliche Mädchen ! Aber doch keinen HAMMER ! Niemals. Never ever !
Als mein Zeichenlehrer bemerkte, dass ich nichts zeichnete, mich seinem Arbeits-Auftrag verweigerte, da begann der Krieg. Auf seine Frage, warum ich die gestellte Aufgabe nicht erledigte erklärte ich ihm, in meinem ohnehin unübersehbaren Größenwahn : "Ich kann sowieso besser zeichnen als alle Anderen in der ganzen Schule, - aber so einen blöden Hammer abzukupfern, das ist mir wirklich zu doof ! Mach ich nicht." - Na, aus war's ! Er, vollkommen in Rage, schnauzt mich an : "Wenn Du jetzt nicht auf der Stelle den Hammer zeichnest, bekommst Du als Jahres-Endnote ein NICHT GENÜGEND; - und kannst die 6.Klasse wiederholen !" BUMM ! KRIEG !
Natürlich zeichnete ich KEINEN Hammer, - und auch sonst nichts. Ich saß da, schaute in die Luft, und spielte die beleidigte Leberwurst, - in meinem Lehrer kochte die Wut, denn er war ein reiner Sadist und Machtmensch, und dass ich der beste Zeichner in der ganzen Schule war interessierte in genau NULL ! Das Einzige, was ihn beschäftigte, war, dass da ein Junge saß, der sich ihm widersetzte, der nicht gehorchte, - und er, als gelernter Sadist, hatte nur das Ziel, meinen Willen zu brechen, mich zu erniedrigen und mich zu demütigen. Nur geriet er damals natürlich an den Falschen, nämlich an MICH. Zu Hause erzählte ich alles meinem Vater, der schnell verstand, wie der Hase läuft, - er maßregelte mich aber nicht, weil er wußte, dass das "bei einem wie mir" sowieso nichts bringt, und er mir möglicherweise in seinem Innersten auch recht gab, denn von einem mußte ich ja meine damalige Sturheit geerbt haben, - und von meiner Opportunisten-Mutter hatte ich sie ganz bestimmt nicht.
Das Schuljahr endete bald und ich bekam in KUNST tatsächlich ein NICHT GENÜGEND, was bedeutete, dass es im Herbst eine Nachprüfung geben würde, und wenn ich diese nicht bestehen würde, müßte ich die Klasse wiederholen, - und verlöre 1 ganzes Jahr. Der Zeichenlehrer beauftragte mich, über den Sommer ein Bild zu malen mit der Themenstellung "Der Hl.Franziskus predigt den Tieren". An und für sich ein schönes Motiv, aber als pubertierender Teenager verweigerte ich jegliche Bereitschaft, diesem Ungustl und seinem Auftrag Folge zu leisten. Als ich Ende August zwar mehrere gute Bilder gemalt hatte, aber natürlich keinen heiligen St.Franziskus, beschloss mein Vater mir beizuspringen, und begann mit seinem hl.Franziskus. Mein Vater, wie schon einmal beschrieben, war ein exzellenter Pianist und Maler, (neben seinem Beruf als Dipl.Ing. für Starkstrom-Technik), und sein/unser "Heiliger" mit seinen Löwen, Giraffen und einem Zebra an der Seite, war tatsächlich ein echter Hingucker. Ich habe das Bild noch heute glasklar vor Augen.
Es wurde September, die Schule begann, und ich brachte zur Nachprüfung also das Bild meines Vaters mit, wo es von einer KOMMISSION begutachtet und bewundert wurde, und meine Note von einem NICHT GENÜGEND auf ein GENÜGEND geändert wurde, sodass ich in die 7. Schulstufe des Gymnasiums aufsteigen konnte.
Mein unverschämtes Glück bestand dann übrigens darin, dass unsere Klasse einen neuen Kunsterzieher bekam, den Herrn Sontheimer, der mich heiß liebte, ob meiner offensichtlichen Begabung, und der mir Themen vorgab wie z.Bsp. "Dschungel mit Tieren" oder "Zeichne ein Erlebnis Deines Ferien-Sommers". Ich werde diesen Herrn Sontheimer, der durch und durch von Liebe geprägt und von dekorativem Kunstverständnis durchdrungen war NIE, NIE , NIE vergessen . Noch heute kommen mir die Tränen, wenn ich an ihn denke. ER war es, der als Erster zu mir sagte : "Mein Junge, Du hast es, Du kannst es, bleib dran und Du wirst ein glücklicher Mensch werden !"
Ich habe ihm geglaubt, ich und er haben Wort gehalten, - und meine Dankbarkeit kennt bis heute kein Ende. Und wer auch nur kurzfristig jemals in die Hände eines Sadisten und Psychopathen gefallen ist, der weiß, wie so etwas enden kann, wenn man davon nicht rechtzeitigt erlöst wird. Mir jedenfalls wurde schnelle Rettung zuteil, die Erlösung fand innerhalb weniger Monate statt, auch meinem Vater bin ich dankbar, dass er mich aus dieser mißlichen Situation ohne zu zögern brilliant befreite. Er wußte natürlich, dass mein mieser Professor ein echtes (bitte Schimpfwort eintragen) war, und ich sein talentierter Sohnemann.
Mein Lebensweg hat bewiesen, dass ich richtig lag, dass man unbeirrt seinen Weg gehen kann und muss, um sein tiefstes und innerstes Glück zu finden, die absolute Befriedigung darüber, sein eigenes Talent frühzeitig erkannt, ihm gefolgt, und es in seiner gesamten Breite ausgelebt zu haben.
Und, liebe Leute, ich hoffe, obwohl schon selbst ein alter Kater, dass ich dieses Jahr einen neuen Rekord mit 100 hochwertigen Zeichnungen schaffen werde, so Gott will, - und der Unerforschliche mir noch die Zeit gewährt, die es braucht, um auch dieses verrückte Ziel noch zu erreichen.
Ich liebe euch alle, - euer Kleckser - Hugo von Kritzelflink

Staubsauger

"Staubsauger" - Zeichnung von Hugo Heikenwaelder

Liebe Leute, Freunde, Fans und Besucher dieser Webseite, - zur Erklärung der Motiv-Wahl möchte ich euch Folgendes sagen :
Millionenfach wurden Landschaften, Blumen, Frauen, bekleidet oder nackert, Portaits, Strände, Häuser oder Brücken gemalt. Immer dieselben Themen, nur in tausenden Variationen abgewandelt. Derzeit bin ich auf der Suche nach Bild-Inhalten, die noch nicht so abgelutscht sind wie die oben genannten.

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Darum : Kennt irgendjemand eine überzeugende Zeichnung, ein einzigartiges Ölgemälde eines "Staubsaugers" ? Natürlich NICHT ! Es gibt keins ! Das Thema wird als solches nicht wahrgenommen, obwohl praktisch jeder Bürger der zivilisierten so ein "Ding" hat. Es ist praktisch UNSICHTBAR. Es steht im Kammerl eines jeden Hauses, wird 1 mal pro Woche rausgeholt, verwendet, - und verschwindet danach wieder in der Versenkung. Niemand spricht darüber, - es hängt quasi ein TABU über diesem Gegenstand. Außerdem ist der Staubsauger, wie auch das Bügeleisen, der natürliche Feind des Mannes (und meiner Katzen). Ich glaube, ich kann es an einer Hand abzählen, wie oft ich in den letzten 50 Jahren staubgesaugt habe. Zuerst hat meine Mutter diesen Job übernommen, damit das begabte Wunderkind nicht mit solch profanen Dingen des täglichen Lebens konfrontiert wird, - und danach haben unzählige Putzfrauen, sorry "Perlen" diese Arbeiten übernommen. Genauso wie Fenster putzen, Boden wienern oder Wäsche waschen.

"Staubsauger" - Zeichnung Schwarz/Weiss von Hugo Heikenwaelder


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Natürlich meint meine Silvia ganz richtig, statt einen Staubsauger zu zeichnen, wäre es hoch an der Zeit, so ein Gerät einmal selbst in die Hand zu nehmen, um zu erfahren, wie das so ist mit der "Hausarbeit". Gott bewahre. Soweit kann ich es wirklich nicht kommen lassen. Aber wenigstens hab ich heute endlich mal kurz darüber nachgedacht. Ein Fortschritt !
Nun zum Formalen des Bild-Themas : Genau betrachtet hat so ein Staubsauger eine originelle Form, - dieses eher rundliche Objekt mit seinem Schlauch, seinem Kabel, seiner Saugbürste, stellt sich dar und ist sperrig wie ein Oktopus. Man verheddert sich, fällt über das Kabel, ruiniert damit seine schönen, handgefertigten Möbel, und die Verwendung des Gerätes bringt auch keine Ehre, kein Lob, kein Prestige. Darum wollen Männer nichts damit zu tun haben. Okay, ein paar grüne Singels, haben vielleicht etwas Übung in der Handhabung dieser Maschine, - aber eine abendfüllende Unterhaltung gibt diese Tätigkeit auch nicht her. Lieber spricht man (ich) über Kunst, die Verwerfungen der Gesellschaft, oder die Bildungsferne der Analphabethen in unserem Land.
Wie dem auch sei : Die letzten 2 Tage, habe ich ihm gewidmet, dem unaussprechlichen, unsichtbaren, tabuisierten Staubsauger, malerisch vor einem Büchersschrank, um meine Nähe zum Bildungs-Bürgertum hervorzuheben. Die bunten Farben des Apparats korespondieren mit den farbigen Buchrücken der Bibliothek, und die Rundheit des Gerätes bildet einen schönen Gegensatz zu den eckigen Formen, der Bücher und der Regale.
So entlasse ich nun diese Zeichnung in die Welt, als Zeugnis der Zeitgeschichte, als Trouvaille einer vernachlässigten Thematik, - die auch einmal dargestellt werden will, um etwas an Bedeutung zu gewinnen.
Wieder gibt es 2 Versionen : Die Schwarz/Weiss-Zeichnung als tragende Säule der Bild-Gestaltung, - und die bunte Version, die das Ganze ansehnlich macht, im wahrsten Sinne des Wortes. Viel Vergnügen beim Erkennen der Details und der einzigartigen, typisch österreichischen Strich-Führung. Für mich ist die reine Zeichnung wichtiger als die kolorierte Version, manifestiert sich in ihr doch das Gerüst, die Architektur, die wichtige Komposition des KUNSTWERKS. Die Farben sind dann eher die Zugabe, um das Werk attraktiv und optisch leichter zugänglich zu machen. Aber die Tragfähigkeit der bildenden Kunst ist und bleibt die Klarheit der ZEICHNUNG.
Soviel für heute, dem Tag des Staubsaugers, - und welchem Thema ich die nächsten Tage widme, das überlege ich mir in den nächsten 3 Stunden in der RÖMERTHERME. Schönes Wochenende - euer Hugo von Kritzelflink

Grammophon

"Grammophon" - Zeichnung von Hugo Heikenwaelder


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"Grammophon" - Zeichnung Schwarz-Weiss von Hugo Heikenwaelder


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Annie-France

Erinnerung an "Annie-France" - meine schöne Freundin aus NIZZA - Zeichnung von Hugo Heikenwaelder


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Redhead

Hommage an "Redhead" - (oder "Erinnerung an "Marike") - Zeichnung von Hugo Heikenwaelder


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Meine liebe Freundin !
Wie ich Dir ja bereits erzählte, war meine Entscheidung "Künstler" zu werden, schon sehr früh gefallen. Ich muss 15 oder 16 Jahre alt gewesen sein, als ich unter dem Eindruck allgegenwärtiger Kunstwerke mir plötzlich nichts Anderes mehr vorstellen konnte, als mein Leben ebenfalls und ausschließlich der Kunst zu widmen . Schon früh war mir aufgefallen, dass ich wohl eine Mehrfach-Begabung war, denn ich war vorallem von 3 Formen des künstlerischen Wirkens angezogen : Mein erstes und frühstes Schaffen bezog sich, wie wohl bei allen kleinen Kindern, auf das Zeichnen. Selbstverständlich versorgten mich meine fürsorglichen Eltern schon im Vorschulalter mit Buntstiften, Bleistiften und jeder Menge Papier, sodass meinem unstillbaren Schaffensdrang schon von Anfang an nichts im Wege stand. Meine Eltern waren in Sachen Kunst und Kultur sehr fortschrittlich, - mein Vater, ein exzellenter Pianist und Zeichner, und meine Mutter, die in zahllosen Gedichten ihren musischen Ausdruck fand, förderten meine unübersehbaren künstlerischen Neigungen mit äußerstem Wohlgefallen, und ihre übertriebenen Belobigungen, für auch nur die geringsten Schöpfungen von meiner Hand, spornten mich zu immer neuen altersgemäßen Hochleistungen an. Es gab keine Zeit in meinem Leben, in der ich nicht gezeichnet, gemalt, oder über die bildende Kunst nachgedacht, mich informiert, oder Ausstellungen und Museen besucht hätte.
Mit 14 Jahren erlebte ich dann den Beatles-Boom und diesen unfassbaren Hype in der Pop-Musik, der all meine Sinne erfasste, und mich genauso in seinen Bann zog, wie Millionen anderer Jugendlicher auch. Mein Vater, in seiner bedingungslosen Liebe zu mir und unfähig sich meinen dringenden Forderungen zu widersetzen, kaufte mir mit 16 Jahren mein erstes Schlagzeug, - und ich wundere mich noch heute, wie meine feinsinnige und sensible Mutter mein ewiges Getrommel ertragen konnte, das nicht nur unser ganzes Haus in einen permanenten Lärmzustand versetzte, sondern auch bis auf die Strasse und auch in allen Nachbarhäusern zu hören war. Überzeugt von meiner musikalischen Genialität, war ich mir sicher, bald mit einer eigenen Band die Musikwelt zu erobern. Nie sprach ich davon, damit möglicherweise diverse Mädchenherzen ebenfalls zu erobern, - im Rückblick jedoch glaube ich, dass es ein Hauptmotiv all meiner künstlerischen Aktivitäten war, mir den Zugang zu den liebreizenden Wesen und ihren Herzen, bzw. ihren Brüsten zu erleichtern. Was sich dann später auch vielfach bestätigte.
Parallell zu meinen musikalischen Fortschritten entdeckte ich auch die Welt der großen Literatur. Ich war fasziniert von echten, sprachgewaltigen Schriftstellern, wie Thomas Hardy und seiner unvergleichlichen "Tess von d’Urbervilles", die später dann von Roman Polanski kongenial verfilmt wurde. Die "Sturmhöhe" von Emily Brontë las ich wohl in ein, zwei Nächten, genauso wie ich schon früher all 70 Karl-May-Bände wie im Rausch verschlungen hatte.
Nun saß ich also da, mit meinen 17/18 Jahren, mit meinem Problem der 3-fach- Begabung und wußte nicht, wofür ich mich entscheiden sollte : Bilder malen, die Welt mit Popsongs beglücken, oder lieber doch einsam und allein dicke Bücher schreiben.
Natürlich meinten Einige wohl zu Recht : "Deine Sorgen möcht ich haben." Selbstverständlich suhlte ich mich in meinem Luxus-Problem, aber, ob man es glaubt oder nicht, es ist TATSÄCHLICH ein Problem. Und zwar deshalb, weil jedes Talent seine Zeit der Entwicklung braucht und am Anfang jeder Karriere es nicht absehbar ist, WIE WEIT die Begabung reicht, - reicht es nur für eine Ausstellung in der örtlichen Sparkasse, oder schafft man nationale oder internationale Relevanz, spielt man seine Songs auf den umliegenden Feuerwehrfesten, oder erreicht man eine Platzierung in den Hitparaden, schreibt man im Selbstverlag für die Verwandtschaft, oder reissen sich die Verlage um jedes neue Buch. Wie so oft : Die Antwort gibt das Leben !
Egal, - außer Frage stand, das Zeitalter meiner Bohème war angebrochen, und auch wenn mein ältester Bruder meinte : "In Österreich gibt es 5.000 arbeitslose Maler !", so stand für mich zweifelsfrei fest, dass sicher ICH derjenige sein würde, der es schaffen würde. Nicht einmal in den tiefsten Stunden der Verzweiflung, zweifelte ich an der Tragfähigkeit meiner Talente, und daran, mein Leben als Künstler gestalten zu können. Dass ich Recht behielt, gibt mir tatsächlich Berge, denn auf langen Wegen trifft man viele Ignoranten, Neider und völlig Unbedarfte, die nicht einmal verstehen, wovon man überhaupt spricht.
Doch der liebe Gott schenkte mir neben meinen diversen Begabungen auch die Fähigkeit, sehr schnell jene zu erkennen, die meine Werke verstanden und unterstützen, - und all die Anderen, die einen keinen Milimeter weiterbringen. Mit einem herzlichen, "Baba, und fall nicht . . ." zog ich an ihnen vorbei, kämpfte leichtfüßig um meinen Weg, und fand den Erfolg, von dem ich dachte, dass er mir gebührte.
Die Demut kam erst viel später. Dass echtes Talent nur wenigen beschieden ist, begriff ich erst ab 40, - dass ich absolut nichts dafür kann, weiß ich heute, nicht aber mit 20, - und dass es meine herausragende Fähigkeit ist "Glück zu haben", wage ich gar nicht auszusprechen. Aber, da ich ein exzellentes Gedächtnis habe, weiß ich heute, was und wieviel ich damals NICHT wußte, - und dass alles, was in meinem Leben gutgegangen ist, an ein Wunder grenzt, das ich kaum fassen kann, denn ("bei meiner Seel!"), es hätte alles auch fürchterlich schief gehen können, was es aber nicht ist. Fazit : "Gott liebt mich. Danke."
Um diese lange Intro nun endlich zu beenden, seien 3 Dinge gesagt :
Mein musikalisches Talent war und ist überschaubar. Für mehr als etwas Unterhaltungsmusik auf Ö3 und eine kurze Platzierung in der Ö3-Hitparade hat es nicht gereicht.
Die Schriftstellerei besteht aus vielen Buchstaben, Wörtern und Sätzen, doch das Schreiben entbehrt jener großen Sinnlichkeit, die mir die Malerei im Gewühle der Farben und gestalten der Formen bietet.
Meine Lust am Leben, mein unübersehbarer Hedonismus wies mir letztlich den Weg dorthin, wo auch meine größte Begabung liegt : Im Zeichnen und Malen.
Das Schicksal hat entschieden, - und ich habe es dankbar angenommen !


"Redhead"-Grafik in Schwarz-Weiss
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Doch eigentlich will ich hier mein neuestes Werk, meine neueste Zeichnung kommentieren :
Mit ca. 20 Jahren, am ersten Höhepunkt meines stetig wachsenden "Kunst-Hungers", beschloss ich mit 2 Freunden in die Niederlande zu reisen, um mir die großen Malerwerke in Natura anzusehen : Rembrandts "Nachtwache" im Rijksmuseum in Amsterdam, das "Van-Gogh-Museum", das "Rembrandt-Haus", und alles Dazugehörige, von dem ich damals noch gar nicht wußte, dass es überhaupt existiert.
Nach einem anstrengenden Museumstag, braucht man vorallem ein schickes Restaurant, um seinen geschundenen Körper wieder in Schwung zu bringen. Ein Taxi brachte uns in die Stadt, wir landeten in einem urigen Wirtshaus und labten uns an den lokalen Köstlichkeiten. Danach waren wir derart angegessen, dass wir beschlossen, einen Verdauungsspaziergang zu unternehmen und uns noch in irgendeiner Botega ein paar Drinks zu genehmigen.
Wir hatten keine Ahnung, wo wir waren : Fremde Sprache, fremde Stadt, namenlose Straßen, irgendwo in einem unbekannten Viertel. Also, wir 3 betreten die Straße, gehen um die nächste Ecke und befinden uns, oh Schreck, mitten im Rotlicht-Viertel von Amserdam.
Und ich schwöre, ich hatte soetwas noch nie im Leben gesehen : Schaufenster voller Frauen, die Dich durch die Glasscheiben anlächelten, kaum bekleidet, Dich hereinwinkten, - und auf der gegenüberliegenden Seite dutzende Prostituierte, die auf einen Freier warteten, oder an die Fenster anhaltender Autos traten. Ich war wie erschlagen. Es war unglaublich. Damals, in den 70er-Jahren, in der verschlafenen Kleinstadt in der ich lebte und geboren war, im zutiefst provinziellen Vorarlberg, hat es so etwas nicht gegeben, ja, nicht im enferntesten Gespräch hatte ich jemals von so etwas gehört. Und jetzt war ich plötzlich mittendrin. Und nachdem wir die Straße überquert hatten, um uns die Prostituierten im Vorübergehen etwas genauer anzusehen, stand sie plötzlich vor mir und sagte : "My name is Marike, - do you want an intercourse ?"
Mich traf fast der Schlag, - auf so etwas war ich nicht vorbereitet, was soll man darauf sagen ?
Ich hatte keine Ahnung von "käuflicher Liebe", von diesem ganzen Milieu, von dieser Selbstverständlichkeit, wie diese junge Frau über solch intime Dinge sprach. Ich sah sie an wie eine seltene, exotisches Kreatur, stammelte ein paar unzusammenhängende Worte, und versuchte, mich von ihrem Anblick loszureissen. Diese Nachtstimmung, dieses seltsame Wesen, ihre ganze Erscheinung zogen mich magisch in einen Bann, der dem Erleben eines echten Rembrandt nahekam. Niemals werde ich die junge "Marike" vergessen, so wie sie vor mir stand, mit ihren feuerroten, kurzen Haaren, Ihrer originellen, auffallend bunten Kleidung, ihrer ernst-fröhlichen Ausstrahlung, und ihrem gutturalen, kehligen Timbre in der Stimme, die mir eine unvergessliche Nacht versprach.
Meine Freunde weckten mich auf, aus meiner Trance, zogen mich weg und weiter, und meinten, da gäbe es noch Schönere. Kurz darauf landeten wir in einer üppig besuchten Bar, fanden nach einer Weile einen Platz am Tresen, und sinnierten gemeinsam über das eben Erlebte.
Heute, 50 Jahre später, entstand aus dieser vagen Erinnerung heraus, die Zeichnung "Redhead", eine Hommage an "Marike", meine erste, bewußte Wahrnehmung einer "Dirne", die mich ansprach, um mich als ihren Freier zu verwöhnen. Nein, es ist nichts geworden aus dieser Liebesnacht, doch es blieb eine Erinnerung, der ich heute ein Gesicht verliehen habe, - und die ich euch nicht vorenthalten möchte.
In diesem Sinne, - meine liebe Freundin-, überlasse ich Dir meinen bild-gewordenen Blick auf diese flüchtige Begegnung, ein unscheinbares, aber unvergessliches Aufeinandertreffen zweier Geschöpfe, in einer lauen Sommernacht im fernen Amsterdeam, - vor langer, langer Zeit . . .
Dein Freund für immerdar, - Hugo, der Kritzler . . .